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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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LINKSEXTREMISMUS<br />

Rheinmünster-Söllingen und Offenburg sollte „ein<br />

klares Zeichen gegen die Naziumtriebe“ gesetzt werden. Die<br />

von Autonomen initiierte Kampagne hatte schon im<br />

August <strong>2010</strong> eine Broschüre herausgebracht, die „Nazi-<br />

Aktivitäten“ in Söllingen dokumentieren und mögliche<br />

Gegenaktivitäten aufzeigen sollte. Auslöser für die am<br />

23. Oktober <strong>2010</strong> durchgeführten demons tra tiven Aktionen<br />

war eine zuvor in Offenburg angemeldete rechtsextremistische<br />

Kundgebung. Zeitgleich mit Kundgebungen<br />

in Rastatt und Rheinmünster-Söllingen<br />

demonstrierten daraufhin auch in Offenburg ca. 500<br />

Personen. Ein direktes Aufeinandertreffen rechts- und linksextremistischer Teilnehmer<br />

– und damit größere Ausschreitungen – konnten trotz teilweise deut -<br />

licher Präsenz „autonomer Antifaschisten“ verhindert werden.<br />

5.1.3 ZUNEHMENDE ZAHL VON „OUTING“-AKTIONEN<br />

Als besondere Form der „Aufklärung“ praktizieren Linksextremisten des autonomen<br />

Spektrums seit einigen Jahren verstärkt das sogenannte „Outing“. Dabei<br />

werden über einen längeren Zeitraum, auch über Jahre hinweg, systematisch<br />

Name, Adresse, Telefonnummer, Arbeitgeber sowie private Lebensumstände<br />

und Gewohnheiten von tatsächlichen oder vermeintlichen Rechtsextremisten<br />

ausgeforscht. Es muss davon ausgegangen werden, dass dabei auch illegale Mittel<br />

und Methoden eingesetzt werden. Die gesammelten Informationen werden<br />

anschließend veröffentlicht. Ziel ist es, den Betroffenen in einer breiten Öffentlichkeit<br />

bekannt zu machen und ihn als Rechtsextremisten zu brandmarken.<br />

Als „Outing-Plattform“ dient in erster Line das Internet. Die gesammelten Infor -<br />

ma tionen werden aber auch durch Flugblätter, Plakate oder Graffiti im unmittel -<br />

baren Umfeld des „Geouteten“ bekannt gemacht; manchmal wird entspreche ndes<br />

Material bestimmten Presseorganen oder dem Arbeitgeber zugespielt. Dass ein<br />

derart öffentlich präsentierter politischer Gegner durchaus persönlichen Gefährdungen<br />

und Benachteiligungen ausgesetzt ist, wird dabei zumindest billigend in<br />

Kauf genommen.<br />

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