Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

SICHERHEITSGEFÄHRDENDE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN
In der ADÜTDF sind nicht alle Anhänger
der Nationalistischen Bewegung
organisiert. Nicht alle Jugendlichen,
die durch verbalen Radikalismus, provokantes
Verhalten oder Hetzvideos
auffallen, können daher der ADÜTDF
zugeordnet werden. Bei diesen Jugend -
lichen kann es sich auch um nicht organisierte
Einzelpersonen handeln, die
sich der Symbolik und des Gedankengutes
der Nationalistischen Bewegung
bedienen. Allerdings unterstreichen
derartige Tendenzen die problematische
Anziehungskraft der Ideologie der
ADÜTDF.
Daneben gibt es Personen innerhalb
der Nationalistischen Bewegung, die
eine eigene Auslegung des Idealismus
beanspruchen; hierzu gehört auch
ein ehemaliger Generalsekretär der
ADÜ TDF. Die ATK ist sich dieser
Tatsache bewusst. Zu vermeintlichen
Spaltungsversuchen und -tendenzen
äußerte sie sich in einer Erklärung vom
1. Oktober 2010 wie folgt:
„Die einzige Institution der Idealisten in
Europa ist die Türkische Konföderation
in Europa. Einzig und allein die Türkische
Konföderation in Europa besitzt das Recht,
im Namen der Idealisten zu sprechen und
Erklärungen zu veröffentlichen. (...) Die
an die Türkische Konföderation in Europa
angebundenen Türkischen Föderationen,
Stiftungen und Vereine werden ihren Weg
auf den Spuren des Basbug [d. i. Alparslan
TÜRKES] und unseres Führers Devlet
Bahceli fortsetzen.“
4.1.4 AKTIVITÄTEN
IM JAHR 2010
Um die Ideen der Nationalistischen
Bewegung zu verbreiten und sie bei
ihren Anhängern zu verfestigen, organisieren
die ADÜTDF und ihre
Mitgliedsvereine regelmäßig Treffen zu
bestimmten nationalen und religiösen
Anlässen. Besondere Aufmerksamkeit
widmet man hierbei den türkischen
Jugendlichen. Für sie werden zum Beispiel
Konzertabende und Wissenswett -
bewerbe durchgeführt. Im Folgenden
werden exemplarisch einige Veranstaltungen
vorgestellt:
Bereits im Januar 2009 hatte in
Reut lingen ein ADÜTDF-Jugendfest
stattgefunden. In einem Video
dieses Festes waren Teilnehmer zu
sehen, die den Wolfsgruß zeigten;
es wurde im Internet veröffentlicht
und löste Anfang des Jahres 2010
eine große Welle medialer Berichterstattung
aus. Diverse staatliche
und kirchliche Institutionen kündigten
daraufhin im Mai die Zusammenarbeit
mit der „Türkischen
Gemeinschaft Organisation Reutlingen
e. V.“ (TGO), der Veranstalterin
dieses Jugendfestes, auf. Als
Begründung führten sie an, dass der
Vereinsvorstand nicht zu einem Ver -
zicht auf die mit einer rechtsnatio-
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