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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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RECHTSEXTREMISMUS<br />

BESONDERE AKTIVITÄT IN DER BODENSEEREGION<br />

In <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> war im Jahr <strong>2010</strong> der „Stützpunkt“ Bodensee sehr aktiv,<br />

der unter einer Postfachadresse in Friedrichshafen firmiert. Er tauchte, neben sogenannten<br />

„Freien Nationalen Kräften“, im Impressum der im Frühjahr <strong>2010</strong><br />

erstmals erschienen rechtsextremistischen Publikation „Bodenseestimme – Informationen<br />

für Selbstdenker“ als Herausgeber auf. Als verantwortlich im Sinne<br />

des Presserechts zeichnete der baden-württembergische JN-Landesvorsitzende<br />

Lars GOLD aus Ulm.<br />

Am 26. Juni <strong>2010</strong> veranstalteten die JN ihren Bundeskongress in Korb (Rems-<br />

Murr-Kreis). Nach JN-Angaben nahmen daran knapp 80 Personen teil. Bei den<br />

Vorstandswahlen wurde Michael SCHÄFER im Amt des Bundesvorsitzenden<br />

bestätigt; zu einem seiner drei Stellvertreter wurde Lars GOLD gewählt.<br />

Wie ihre Mutterpartei NPD sind die JN eine unverhohlen rechtsextremistische<br />

und verfassungsfeindliche Organisation. Dies lässt sich u. a. anhand zahlreicher<br />

Beiträge auf den einschlägigen JN-Internetseiten belegen. So veranstaltete die<br />

Organisation im Januar <strong>2010</strong> im Bodenseeraum eine sogenannte „Reichsgründungsfeier“<br />

aus Anlass des 139. Jahrestages der Gründung des zweiten deutschen<br />

Kaiserreichs (18. Januar 1871). Auf dieser Veranstaltung wurde eine Rede gehalten,<br />

deren Text später auf der Homepage des JN-Landesverbandes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

abrufbar war. Darin hieß es:<br />

„Wir wollen heute Abend einmal mehr den Schwur<br />

erneuern, nicht eher zu ruhen, bis wir die Fesseln der<br />

Knechtschaft gesprengt, die Sträflingskleidung dieser<br />

[zensiert]-Republik abgestreift und dem Deutschen<br />

Reich als der politischen und geistigen Verkörperung<br />

deutscher Einigkeit zu neuem Glanz verholfen haben.<br />

Dabei soll es uns heute nicht darum gehen, ob das<br />

Deutsche Reich völkerrechtlich noch existiert und ob<br />

diese Republik der [zensiert], in der wir heute leben<br />

müssen, sein völkerrechtlicher Nachfolger ist oder<br />

nicht. Diese Debatten sollen an anderer Stelle geführt<br />

werden. Moralisch jedenfalls kann ein Staat, der sein<br />

eigenes Volk zur Schlachtbank führt, kann ein Staat,<br />

der in seinen Entscheidungen nicht frei, nicht<br />

souverän, nicht patriotisch handelt, niemals der rechtmäßige<br />

Nachfolger des Deutschen Reiches sein.“<br />

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