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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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RECHTSEXTREMISMUS<br />

zurückging, vom Landgericht Tübingen wegen Volksverhetzung in zwei Fällen<br />

zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von acht Monaten verurteilt. Die Vollstreckung<br />

wurde zur Bewährung ausgesetzt (Az.: 24 Ns 14 Js 6938/06). GRABERTs Verteidigung<br />

legte Revision beim Oberlandesgericht Stuttgart ein, das diese Revision<br />

jedoch mit Beschluss vom 7. Oktober <strong>2010</strong> (Az.: 4 Ss 267/10) als unbegründet<br />

verwarf. Damit ist das Urteil rechtskräftig.<br />

Grund für die Verurteilungen waren Artikel aus der Zeitschrift „Deutschland in<br />

Geschichte und Gegenwart – Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik“<br />

(DGG), die mittlerweile im 58. Jahrgang in Tübingen erscheint. Die pseudowissenschaftlich<br />

aufgemachte, meist knapp 50-seitige DGG wird vierteljährlich<br />

von Wigbert GRABERT herausgegeben. Seit der Juni-Ausgabe <strong>2010</strong> ist Karl<br />

RICHTER DGG-Chefredakteur. Bei ihm handelt es sich um einen hochrangigen<br />

Funktionär der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ (NPD). Er ist<br />

u. a. stellvertretender NPD-Bundesvorsitzender und Chefredakteur der Parteizeitung<br />

„Deutsche Stimme“.<br />

Mit dem mittlerweile im 21. Jahrgang erscheinenden „Euro-Kurier – Aktuelle<br />

Buch- und Verlags-Nachrichten“ verfügt der „Grabert Verlag“ über eine weitere<br />

regelmäßige Veröffentlichung. Er erscheint zwar seit Januar <strong>2010</strong> monatlich (vorher<br />

alle zwei Monate), ist aber weit weniger umfangreich als die DGG. Der<br />

rechtsextremistische Charakter vieler Beiträge im „Euro-Kurier“, die zu einem<br />

erheblichen Teil auch der Werbung für Publikationen aus den Verlagen Grabert<br />

und Hohenrain dienen, steht demjenigen der meisten DGG-Artikel in nichts nach.<br />

6.2 „GESELLSCHAFT FÜR FREIE PUBLIZISTIK E. V.“ (GFP)<br />

Die „Gesellschaft für freie Publizistik e. V.“ (GfP) feierte im Jahr <strong>2010</strong> ihr 50-<br />

jähriges Bestehen. 1960 war sie von ehemaligen SS- und NSDAP-Angehörigen<br />

gegründet worden. Trotz dieser Ursprünge und ihrer eindeutig rechtsextremis -<br />

tischen Ausrichtung ist sie nicht dem neonazistischen Spektrum zuzurechnen.<br />

202

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