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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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ISLAMISTISCHER EXTREMISMUS UND TERRORISMUS<br />

ein gesetzlicher Feiertag. Am letzten<br />

Freitag im Monat Ramadan soll zur internationalen<br />

Solidarität der Muslime<br />

mit dem palästinensischen Volk aufgerufen<br />

werden. Seit 1979 wird der „al-<br />

Quds-Tag“ weltweit begangen; auch in<br />

Berlin findet aus diesem Anlass jährlich<br />

eine Demonstration statt, die<br />

unter anderem von „Hizb-Allah“-An -<br />

hängern organisiert wird. Bei dieser<br />

Veranstaltung werden oftmals antiamerikanische<br />

und antiisraelische Parolen<br />

gerufen und auf Spruchbändern<br />

gezeigt.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> fiel der „al-Quds-Tag“ auf<br />

den 3. September. Einen Tag später,<br />

am 4. September, kamen etwa 500 Personen<br />

zum Demonstrieren nach Berlin.<br />

Sie skandierten Parolen wie „Kindermörder<br />

Israel“, „Frauenmörder Israel“ und<br />

„Intifada bis zum Sieg“.<br />

Die „Hizb Allah“ hat sich im europäischen<br />

Ausland, speziell auch in Deutschland,<br />

in den vergangenen Jahren weiter<br />

organisiert und eine überregionale<br />

Struktur aufgebaut. Allerdings treten<br />

die hier lebenden Anhänger der Bewegung<br />

nur selten in die Öffentlichkeit<br />

und verschleiern ihre Aktivitäten,<br />

mit denen sie sich Finanzmittel beschaffen.<br />

Die Verbindung zur „Hizb<br />

Allah“ im Heimatland wird unter anderem<br />

durch den – in Deutschland<br />

zwischenzeitlich verbotenen – TV-<br />

Sender „al-Manar“ und durch Internetseiten<br />

von Organisationen gehalten,<br />

die der „Hizb Allah“ nahestehen.<br />

3.4 TÜRKISCHE ORGANISATIONEN<br />

(ALLGEMEIN)<br />

In Deutschland leben etwa vier Millionen<br />

Muslime. Die türkischstämmigen<br />

Muslime sind mit ca. 2,6 Millionen<br />

Menschen die nach regionaler Herkunft<br />

größte Gruppe. Letztere ist allerdings<br />

keineswegs homogen, sondern<br />

besteht aus einer Vielzahl von kleineren<br />

Gruppierungen, die politisch unterschiedlich<br />

stark aktiv sind. Sie<br />

unterscheiden sich auch ethnisch und<br />

konfessionell erheblich voneinander.<br />

Ihre Bandbreite reicht von religionsfernen<br />

und weitgehend säkularisierten<br />

Menschen über orthodoxe Gläu bige<br />

bis hin zu solchen, die von extremistischem<br />

Gedankengut beeinflusst sind –<br />

oder sich gar weitergehend radikalisiert<br />

haben. Das wird durch die Studie<br />

„Muslimisches Leben in Deutsch land“<br />

bestätigt, die im Juni 2009 vom Bundesamt<br />

für Migration und Flüchtlinge<br />

veröffentlicht wurde. Als zentrales Ergebnis<br />

konnte eine ausgeprägte Religio -<br />

sität bei türkischstämmigen Mus limen<br />

festgestellt werden. Diese führt jedoch<br />

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