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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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SICHERHEITSGEFÄHRDENDE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN<br />

„Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei“ („Marksist Leninist Komünist<br />

Parti“, MLKP) und weitere Splitterorganisationen. Ihr erklärtes Ziel ist es, das<br />

türkische Staatsgefüge durch eine gewaltsame Revolution zu beseitigen und<br />

auf dem Weg zum Kommunismus eine Diktatur des Proletariats zu errichten.<br />

Neben Teilen der Partei, deren Arbeit im Verborgenen stattfindet, existieren<br />

in Deutschland und Europa auch offen agierende Basisorganisationen. Zu den<br />

wichtigsten Finanzierungsquellen der Organisation und der Guerilla im Heimatland<br />

zählen Spendenaktionen, die jährlich im Herbst beginnen, sowie Erlöse<br />

aus Kulturveranstaltungen und dem Verkauf einschlägiger Schriften.<br />

Die Notwendigkeit, diese Organisationen zu beobachten, ergibt sich zum einen<br />

aus der Tatsache, dass diese kommunistisch ausgerichteten Gruppierungen<br />

letztlich die Beseitigung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zum<br />

Ziel haben. Zum anderen besteht eine Gefährdung auswärtiger Belange der<br />

Bundesrepublik Deutschland im Sinne des § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 und 3 Landes -<br />

verfassungsschutzgesetz (LVSG).<br />

4.3.1 „KOMMUNISTISCHE PARTEI DER TÜRKEI/<br />

MARXISTEN-LENINISTEN“ (TKP/ML)<br />

Seit 1994 ist die von Ibrahim KAYPAKKAYA 1972 gegründete, in der Türkei<br />

verbotene TKP/ML in zwei miteinander konkurrierende Fraktionen gespalten.<br />

In ihrer Schreibweise unterschieden sich die beiden Flügel zunächst nur gering -<br />

fügig: TKP/ML für den „Partizan“-Flügel und TKP (ML) für das „Ostanatolische<br />

Gebietskomitee“ (DABK). Am 11. Januar 2003 gab die DABK-Fraktion bei<br />

einem internationalen Symposium in Eltville am Rhein/Hessen bekannt, dass<br />

sie sich Ende 2002 – während ihres ersten Kongresses in Dersim (Ostanatolien)<br />

– in „Maoistische Kommunistische Partei“ umbenannt hat. Aber auch diese<br />

Namensänderung brachte bis heute keine wesentliche Neuausrichtung in ideologischer<br />

Hinsicht. In ihrer Denkweise, die sich auf den von KAYPAKKAYA<br />

propagierten Marxismus-Leninismus mit maoistischen Elementen stützt, zielen<br />

beide Parteien nach wie vor auf die gewaltsame Zerschlagung des türkischen<br />

Staates und die Errichtung einer „demokratischen Volksregierung“ ab. Zur Umsetzung<br />

dieses Ziels unterhalten die Gruppierungen jeweils eigene Guerilla -<br />

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