Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

SICHERHEITSGEFÄHRDENDE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN
insbesondere gegen das friedliche Zusammenleben der Völker gerichtet sind.
Die Anhänger der Nationalistischen Bewegung sind auch unter den Bezeichnungen
„Ülkücüler“ („Idealisten“) bekannt. Unter Jugendlichen ist die Selbstbezeichnung
„Bozkurtlar“ („Graue Wölfe“) verbreitet.
Anhänger der ADÜTDF bedienen sich einer
eindeutigen Symbolik: Der mit den Fingern der
rechten Hand geformte „Wolfsgruß“ zeigt unverkennbar
die Zugehörigkeit zur Nationalis -
tischen Bewegung. Zu den Erkennungszeichen
gehört auch das Logo der „Partei der Nationalis -
tischen Bewegung“ („Milliyetci Hareket Partisi“,
MHP), das drei weiße Halbmonde auf rotem
Untergrund zeigt. Der Schriftzug „CCC“ oder „cCc“ ist eine vereinfachte Darstellungsweise
dieses Logos, das zugleich eine Hommage an das Osmanische Reich
darstellt: Auf dessen Kriegsflagge waren ebenfalls drei Halbmonde zu sehen.
Bei der Nationalistischen Bewegung – auch bezeichnet als Ülkücü-Bewegung –
handelt es sich um eine stark identitätsstiftende Bewegung. Ihre Angebote
sind vor allem an dem Bedürfnis Jugendlicher nach Identität ausgerichtet. Die
Idealis tenvereine stellen dabei aber wesentlich die ethnische Identität in den
Vordergrund. Bei sportlichen, kulturellen und religiösen Aktivitäten werden den
Jugendlichen „idealistische“ Werte vermittelt, stets verbunden mit der Botschaft,
die türkisch-islamische Kultur in der „Fremde“ verteidigen und erhalten zu müssen.
Dass Deutschland den Jugendlichen als „die Fremde“ vermittelt wird, obwohl
viele von ihnen hier leben oder sogar hier geboren sind, wirkt einer
Integration in die deutsche Gesellschaft entgegen.
4.1.2 IDEOLOGIE
Die ADÜTDF gilt in Deutschland als inoffizielle Auslandsvertretung der türkischen
Partei MHP. Diese stützt sich hauptsächlich auf einen übersteigerten Natio -
nalismus sowie auf die Idee einer „Großtürkei“ in den Grenzen des Osmanischen
Reiches und der Vereinigung aller Turkvölker vom Balkan bis Zentralasien. Zur
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