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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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ISLAMISTISCHER EXTREMISMUS UND TERRORISMUS<br />

„Wenn der Fragesteller einen Beweis für das, was er in der Frage nennt,<br />

nämlich, dass der Ehemann die Sünde der Zina [= außerehelicher<br />

Geschlechtsverkehr] mit der Mutter der Ehefrau auf sich lud, hat, dann<br />

muss gesagt werden, dass beide die Strafe und den Zorn Allahs verdienen,<br />

und sie verdienen es, in dieser Welt bestraft zu werden. Da die Frau<br />

verheiratet ist, verdient sie es, zu Tode gesteinigt zu werden. Wenn er<br />

verheiratet ist, dann verdient er das Gleiche, und wenn er Zina beging,<br />

bevor der heiratete, dann besteht seine Bestrafung in 100 Peitschenhieben.<br />

Allah sagt (ungefähre Bedeutung): ‚Eine Frau und ein Mann, die Unzucht<br />

begehen, geißelt jeden von ihnen mit hundert Hieben. Lasst euch nicht<br />

von Mitleid mit ihnen beiden angesichts (der Rechtsbestimmungen)<br />

der Religion Allahs ergreifen, wenn ihr an Allah und den jüngsten Tag<br />

glaubt. Und es soll bei (der Vollstreckung) der Strafe an ihnen ein Teil<br />

von den Gläubigen zugegen sein‘ (24:2).“ 3<br />

2.1.3 MISSACHTUNG WESTLICHER GERICHTE<br />

In einer auf Deutsch vorliegenden Sammlung von „Rechtsgutachten für muslimische<br />

Minderheiten“ in westlichen Ländern rufen hochrangige salafistische<br />

Rechtsgelehrte auf Nachfrage sogar sehr bestimmt zur Missachtung der Entscheidungen<br />

westlicher Gerichte auf. Eine solche Sichtweise wiegt besonders<br />

schwer, da besagte Gelehrte mit ihren Gutachten eine transnational übergreifende<br />

Wirkung entfalten und sie darüber hinaus über eine starke Gefolgschaft<br />

verfügen. Ihre religiösen Positionen üben einen nachhaltig negativen Einfluss<br />

auf hierzulande ansässige muslimische Gemeinschaften aus. Dadurch können<br />

sie nicht nur Integrationsmaßnahmen behindern, sondern auch maßgeblich<br />

Radikalisierungsprozesse befördern.<br />

„Was sagt die Scharia zur Betrauung westlicher Gerichte in der Schlichtung<br />

zwischen zwei Muslimen oder zwischen einem Muslim und einem Nichtmuslim,<br />

besonders wenn man von seinem Gegner dazu gezwungen wird? (…)<br />

Was nun die Betrauung westlicher Gerichte betrifft, so sollte man versuchen,<br />

sofern dies möglich ist, ohne sie zu seinem Recht zu kommen – das ist<br />

Pflicht. Wenn dies nicht möglich ist, dann soll man sich ihrer bedienen, und<br />

wenn man ungerecht abgeurteilt wird, das Urteil nicht akzeptieren. (…)“ 4<br />

3<br />

Internetauswertung vom 9. April <strong>2010</strong>.<br />

4<br />

Internetauswertung vom 9. April <strong>2010</strong>.<br />

39

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