Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg
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LINKSEXTREMISMUS<br />
tion auf den Polizeieinsatz im Stuttgarter<br />
Schlossgarten am 30. September <strong>2010</strong><br />
dargestellt; hier waren bei der Auflösung<br />
von Protesten gegen das Bahnprojekt<br />
„Stuttgart 21“ über hundert<br />
Menschen verletzt worden. Dieser Ein -<br />
satz zeige das „Gesicht eines Staates“, der<br />
„wirtschaftliche Interessen mit allen Mitteln“<br />
durchsetze und „dabei auch nicht vor Gewalt<br />
gegen Menschen“ zurückschrecke.<br />
Da „Repressionen“ täg li che Erfahrung<br />
von „Menschen aus linken Zusammenhängen“<br />
seien, sei diese Attacke als „Angriff<br />
auf Repressionsorgane des Staates (…) und<br />
nicht in erster Linie als Ausdruck des S21<br />
Protestes“ zu verstehen.<br />
In Freiburg im Breisgau wurde am 14.<br />
Oktober <strong>2010</strong> eine Hausbesetzungs -<br />
aktion durch die Polizei beendet. Noch<br />
in der Nacht auf den 15. Oktober <strong>2010</strong><br />
kam es daraufhin zu einem versuchten<br />
Brandanschlag auf ein Polizeifahrzeug.<br />
Auf der Internetplattform „Indymedia“<br />
bekannten sich anonyme Aktivisten<br />
dazu, „in der nacht auf den 15.10. das bullenrevier<br />
nord besucht“ und „eine wanne (…)<br />
dabei angekokelt“ zu haben.<br />
In der Nacht auf den 17. Oktober <strong>2010</strong><br />
versuchten unbekannte Täter erneut,<br />
ein Polizeifahrzeug in Brand zu setzen.<br />
Die „Autonome Antifa Freiburg“ kommentierte<br />
die letztlich misslungenen<br />
Aktionen vom 15. und 17. Oktober <strong>2010</strong><br />
auf ihrer Homepage: „Mit den Brandanschlägen<br />
scheint es wie mit dem Wet ter während<br />
der Aktionstage zu sein: kann ja nicht<br />
immer klappen.“<br />
Zeitgleich geriet auch die Akademie<br />
der Polizei in Freiburg im Breisgau ins<br />
Visier autonomer Aktivisten. Dazu<br />
verlautete in einer Bekennung:<br />
„Wir haben in der Nacht auf den 17. Oktober<br />
Farbeier auf die Freiburger Bullenakademie<br />
geworfen. Nachdem bereits<br />
in der Nacht auf den 16. Oktober eine<br />
ähnliche Aktion durch geführt wurde,<br />
dachten wir uns: Viel hilft viel. Den<br />
Bullen soll es zu bunt werden, am besten<br />
schon in der Ausbildung. Wir kommen<br />
wieder, in der Nacht auf den (…)“<br />
Auch im Zusammenhang mit weiteren<br />
Ereignissen der Freiburger „Freiraum-<br />
Aktionstage“ berichtete die Polizei von<br />
einer aggressiven und aufgeheizten Atmosphäre.<br />
Mit diesen „Aktionstagen“<br />
wollte die Freiburger autonome Szene<br />
auf Wohnungsnot und Wohnungsleerstand<br />
in der Stadt aufmerksam machen.<br />
Damit verbunden waren – teils versuchte<br />
– Besetzungen unbewohnter<br />
Gebäude. Längerfristig besetzte Gebäude<br />
werden von Linksextremisten<br />
als „Freiräume“ für „selbstbestimmtes“<br />
Leben nach eigenen Vorstellungen und<br />
Regeln genutzt. Am 16. Oktober <strong>2010</strong><br />
wurde eine kurzfristige Besetzung des<br />
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