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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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ISLAMISTISCHER EXTREMISMUS UND TERRORISMUS<br />

Vor dem Landgericht Berlin begann<br />

am 5. November der Prozess gegen<br />

Filiz G. aus Ulm und Alican T. wegen<br />

Unterstützung einer terroristischen<br />

Vereinigung. Filiz G. wurde am 9.<br />

März 2011 zu zweieinhalb Jahren<br />

Haft verurteilt. Laut Urteil hatte<br />

sie Rekruten für den bewaffneten<br />

Kampf in Afghanistan geworben,<br />

Propagandatexte islamistischer Organisationen<br />

übersetzt und Spenden<br />

gesammelt. Das Urteil ist nicht<br />

rechtskräftig.<br />

Sicherheitsbehörden für beide Seiten<br />

sehr gewinnbringend ist. In den letzten<br />

Jahren sind Netzwerke und Think-<br />

Tanks entstanden, die mit ihren Ver -<br />

anstaltungen und Veröffentlichungen<br />

zu einem erheblich besseren Verständnis<br />

der verschiedenen Phänomene des<br />

islamistischen Spektrums beigetragen<br />

haben. Ein Beispiel dafür ist das „International<br />

Centre for the Study of Radicalisation<br />

and Political Violence“<br />

(ICSR) in London, das u. a. Studien<br />

über die Radikalisierung von Menschen<br />

erarbeitet.<br />

1.4 RADIKALISIERUNG UND<br />

DIE GEFAHR VON „HOME-<br />

GROWN TERRORISM“<br />

Der Begriff „Homegrown Terrorism“<br />

bezeichnet die Erscheinung, dass sich<br />

immer häufiger junge Muslime, die<br />

in Deutschland geboren und aufgewachsen<br />

sind, dem Jihadismus<br />

zuwenden. Bei einer internationalen<br />

wissenschaftlichen Tagung an der Universität<br />

Tübingen im September <strong>2010</strong><br />

wurden die Bedeutung des „Homegrown<br />

Terrorism“ sowie Präventionsmöglichkeiten<br />

diskutiert. An der Tagung<br />

nahmen auch Vertreter des Landesamts<br />

für Verfassungsschutz teil. Es wurde<br />

deutlich, dass der Austausch von wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen und<br />

Fra gestellungen zwischen universitär<br />

Forschenden und den Analysten der<br />

1.5 PRÄVENTIONSPROJEKT<br />

GEGEN ISLAMISTISCHEN<br />

EXTREMISMUS<br />

Als bundesweit einmaliges Projekt<br />

startete die Landeszentrale für politische<br />

Bildung (LpB) <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

in Partnerschaft mit dem LfV im<br />

November <strong>2010</strong> das Projekt „Team<br />

meX. Mit Zivilcourage gegen islamistischen<br />

Extremismus“. Dieses Projekt ist<br />

ein Angebot für Multiplikatoren der<br />

schulischen und außerschulischen Jugend-<br />

und Bildungsarbeit. Sie sollen<br />

für das Thema islamistischer Extremismus<br />

sensibilisiert werden und Informationen<br />

über Propagandastra tegien<br />

sowie Attraktivitätspotenziale der islamistischen<br />

Szene bei Jugendlichen<br />

erhalten.<br />

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