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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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LINKSEXTREMISMUS<br />

3.1 DEUTLICH ABGESCHWÄCHTE<br />

FORTSETZUNG MILITANTER<br />

„ANTIMILITARISTISCHER“<br />

PROTESTE<br />

Militante Kampagnen gegen die Bun -<br />

deswehr und gegen „Profiteure von<br />

Kriegen“ traten <strong>2010</strong> deutlich in den<br />

Hintergrund; sie erreichten nicht annähernd<br />

das qualitative Niveau des<br />

Vorjahres. Dies belegt zum Beispiel<br />

die „DHL-Kampagne“. Das Post- und<br />

Logistikunternehmen wird von der autonomen<br />

Szene als Logistik dienst leis ter<br />

und damit Unterstützer der Bundeswehr<br />

attackiert. Anlässlich der Jahreshauptversammlung<br />

der DHL am 28.<br />

April <strong>2010</strong> in Frankfurt am Main wurde<br />

zum „Auftakt für die zweite Etappe“ der<br />

Kampagne aufgerufen. Allerdings kam<br />

es im August lediglich zu zahlreichen<br />

Farbschmieraktionen an DHL-Stationen,<br />

unter anderem in Berlin, Köln,<br />

Wuppertal und Tübingen. In Tübingen<br />

hinterließen unbekannte Tä ter in<br />

der Nacht zum 26. August <strong>2010</strong> an dem<br />

betreffenden Gebäude die Schrift züge<br />

„DHL raus aus der Kriegslogis tik“ und<br />

„Kriegslogistik“. Brand anschläge auf Fahr -<br />

zeuge des Unternehmens waren, anders<br />

als noch im Vorjahr, die Ausnahme.<br />

Im Zusammenhang mit den Protesten<br />

gegen das Bundeswehr-Gelöbnis am<br />

30. Juli <strong>2010</strong> in Stuttgart kam es zu<br />

militanten Begleitaktionen. Die CDU-<br />

Landesgeschäftsstelle wurde am selben<br />

Tag mit Farbbeuteln attackiert; der<br />

Sachschaden an der Hausfassade und<br />

an zwei ebenfalls getroffenen Fahrzeugen<br />

dürfte sich auf etwa 6.000 Euro<br />

belaufen. Zuvor war bereits am 27. Juli<br />

<strong>2010</strong> in Nürtingen das Gebäude, in<br />

dem sich das Wahlkreisbüro des vertei -<br />

digungspolitischen Sprechers der SPD<br />

im Bundestag befindet, mit Farbe beschmiert<br />

worden. Am 30. Juli <strong>2010</strong> erreichte<br />

ein Selbstbezichtigungsschreiben<br />

die „Stuttgarter Zeitung“. Darin erklärten<br />

die unbekannten Autoren, dass sie<br />

mit der letztgenannten Aktion auf die<br />

„Kriegspolitik“ des Sozialdemokraten<br />

hinweisen wollten. Sie nahmen außerdem<br />

Bezug auf das bevorstehende Bun -<br />

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