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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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RECHTSEXTREMISMUS<br />

D. RECHTSEXTREMISMUS<br />

Rechtsextremismus ist weltanschaulich, organisatorisch und in seinem äußeren<br />

Erscheinungsbild ein sehr vielgestaltiges Phänomen. Er verfügt nicht über eine<br />

einheitliche Ideologie, sondern besteht aus teils sehr unterschiedlichen Strömungen.<br />

Einige zentrale Ideologiebestandteile wie Antisemitismus, Rassismus<br />

oder Fremdenfeindlichkeit werden jedoch von der Mehrheit der Rechtsextremis -<br />

ten bejaht. In jeder seiner ideologischen Varianten ist Rechtsextremismus mit<br />

der freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutsch -<br />

land unvereinbar.<br />

Nicht zuletzt aufgrund ihrer weltanschaulichen Uneinheitlichkeit ist die rechtsextremistische<br />

Szene auch organisatorisch zersplittert: Sie gliedert sich in Parteien,<br />

Vereine, informelle Personenzusammenschlüsse, Subkulturen sowie – mehr<br />

oder minder – organisationsunabhängige Verlage, Medien und Einzelaktivisten.<br />

Mittlerweile weisen Rechtsextremisten auch in ihrem äußeren Erscheinungsbild<br />

eine große Vielfalt auf. So gibt es neben dem Neonazi, der mit seinem<br />

Äußeren Vorbilder aus dem historischen Nationalsozialismus nachahmt, auch<br />

den „Autonomen Nationalisten“, der rein äußerlich eher einem linksextremis -<br />

tischen Autonomen gleicht. Trotz dieser Zersplitterung und Vielgestaltigkeit<br />

sind unterschiedliche rechtsextremistische Segmente häufig in netzwerkartigen<br />

Strukturen miteinander verbunden.<br />

Der deutliche Rückgang von Rechtsextremisten, der nun über anderthalb Jahrzehnte<br />

andauert, setzte sich auch im Jahr <strong>2010</strong> fort. Deutschlandweit sank ihre<br />

Zahl von rund 26.600 Personen (2009) auf rund 25.000. In <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

ist sie von ca. 2.400 Personen (2009) auf ca. 2.200 gefallen. Damit hat sich die<br />

Anzahl der Rechtsextremisten zwischen 1993 und <strong>2010</strong> im Bund um über 60<br />

Prozent und im Land um annähernd 70 Prozent verringert. Die Gesamtzahl<br />

der in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> verübten rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten<br />

belief sich <strong>2010</strong> auf 39 (2009: 47), die der rechtsextremistisch motivierten<br />

Straftaten auf 917 (nach insgesamt 1.139 im Jahr 2009).<br />

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