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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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ISLAMISTISCHER EXTREMISMUS UND TERRORISMUS<br />

freilich ohne sich mit diesem Gemeinwesen<br />

zu identifizieren.<br />

War in der internen Diskussion noch bis<br />

vor rund zwei Jahren von „Integration“<br />

die Rede, so ist man seitens der IGMG<br />

mittlerweile von dieser Bezeichnung<br />

abgerückt – zugunsten des bevorzugten<br />

Begriffs der „Teilhabe“. Weiterhin<br />

muss ein erhebliches Missverhältnis<br />

zwischen den verbalen Bekenntnissen<br />

der IGMG zu Demokratie und Rechtsstaat<br />

und ihren tatsächlichen Aktivitäten<br />

festgestellt werden. Insbesondere die<br />

deutlich am Islamverständnis und den<br />

Zielsetzungen der „Milli-Görüs“-Bewe -<br />

gung ausgerichtete Bildungs arbeit entfaltet<br />

eine desintegrative Wirkung. Sie<br />

fördert aufgrund ihrer ideologischen<br />

Prägung eine Distanz gegenüber demo -<br />

kratischen Werten. Wenn die IGMG-<br />

Führung für demokratische Werte und<br />

Religionsfreiheit plädiert, geschieht<br />

dies in erster Linie, um Sonderrechte<br />

für Muslime durch zusetzen,<br />

die aus dem religiö sen Recht<br />

abgeleitet werden.<br />

Schlussendlich ist festzustellen,<br />

dass die IGMG in ihrer<br />

Anhängerschaft als Garant<br />

angesehen wird: Sie steht<br />

gleichermaßen für die Bewahrung<br />

des Glaubens, der<br />

Werte und einer zur Tra di -<br />

tion verklärten Lebensweise der außerhalb<br />

der Türkei aufwachsenden kommenden<br />

Gene ra tio nen wie für die<br />

Bewahrung der nationalen Identität:<br />

„Auch wenn fast alle aus der Türkei<br />

stammenden Menschen, die in Europa<br />

leben und meist auch die Staatsbürgerschaft<br />

ihrer Aufenthaltsländer an -<br />

genommen haben, sich mit dem Körper<br />

dort befinden, sind sie mit der Seele<br />

stets in der Türkei und leben weniger<br />

ihrem Aufenthaltsland gemäß, als vielmehr<br />

weiterhin wie in der Türkei.“<br />

Diese Worte wählte ein bekannter Ko -<br />

lumnist der „Milli Gazete“ in der Ausgabe<br />

vom 15. April <strong>2010</strong> zum Thema<br />

„In Europa leben“ – verbunden mit<br />

dem mehrfach geäußerten Lob: „Gut,<br />

dass es Milli Görüs gibt!“<br />

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