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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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ISLAMISTISCHER EXTREMISMUS UND TERRORISMUS<br />

„Es ist natürlich, dass unsere Jugendlichen, die<br />

in Europa in einem multikulturellen Umfeld<br />

leben, Identitätsprobleme haben. Die<br />

Vorschläge, die die Regierungen zur Lösung<br />

dieser Probleme vorgelegt haben, sind nicht<br />

sehr ermutigend. Seit Jahren ist es das Anliegen<br />

vieler zivilgesellschaftlicher Institutionen, die<br />

Identitätsprobleme unserer Kinder auszuräumen,<br />

im Ergebnis wurde jedoch das angestrebte<br />

Niveau nicht erreicht. Denn der einzige unverzichtbare<br />

Faktor in Bezug auf das Erreichen des<br />

angestrebten Niveaus ist, dass die Kinder nicht<br />

vergessen, dass sie Muslime sind. (...) Unser<br />

Ansatz ist es, unsere Kinder bei der Lösung<br />

ihrer Probleme in Bezug auf die islamische<br />

Identität zu unterstützen, indem wir die<br />

religiöse und kulturelle Struktur, der sie<br />

angehören, erhalten (...).“<br />

Als Ratgeber in Fragen der Kindererziehung<br />

wurde in der „Milli Gazete“<br />

das Buch „Muslimische Familie und<br />

Kindererziehung in Europa“ („Avrupa’da<br />

Müslüman Aile ve Cocuk Egitimi“)<br />

beworben. Autor des über den<br />

„Buchclub“ („Kitap Kulübü“) der<br />

IGMG erhältlichen Kompendiums ist<br />

Osman ARSLANTÜRK, Prediger der<br />

Generalzentrale in Kerpen. Er stellte<br />

das Werk, das die Frage behandelt, wie<br />

man „in einem nicht-muslimischen Land<br />

Kinder zu noch besseren Muslimen erziehen“<br />

kann, bei verschiedenen IGMG-Moscheevereinen<br />

in Deutsch land vor. Bei<br />

der Buchpräsentation sagte er, die Religion<br />

beeinflusse das Kind in seinem<br />

Aufwachsen am meisten. Sein Handeln<br />

und seine Identität würden entscheidend<br />

geprägt. Deswegen sei es gerade<br />

in Europa wichtig, dass die Kinder<br />

muslimisch sozialisiert würden.<br />

FRAUENBILD<br />

Das Frauenbild der IGMG ist an einer<br />

orthodoxen Islamauslegung orientiert.<br />

Dies äußert sich insbesondere durch<br />

das Festhalten am strikten Befolgen<br />

von Vorschriften zur Verhüllung des<br />

Körpers, die als unumstößlich erachtet<br />

werden. Zu diesem Thema veröffentlichte<br />

die „Milli Gazete“ im Oktober<br />

<strong>2010</strong> die mehrteilige Artikelserie „Ve r-<br />

hüllung und Kopftuch sind [religiöse] Pflicht<br />

(farz)“; im November folgte eine weitere<br />

Reihe mit dem Titel „Die Verhüllung<br />

ist Teil der Schamhaftigkeit“.<br />

Bereits am 20. März berichtete die<br />

„Milli Gazete“ über ein Symposium<br />

des IGMG-Regionalverbands Düsseldorf.<br />

Bei dieser Veranstaltung erläuterte<br />

die dortige Frauenvorsitzende,<br />

das Gebot der Verhüllung sei „göttlicher<br />

Befehl“ und diene dazu, „dem Barmherzigen<br />

näher zu rücken“. Hatice SAHIN, eine<br />

Pädagogin, die häufig bei Veranstaltungen<br />

von Frauengruppen der IGMG auftritt,<br />

ergänzte: Die Verhüllung sei „Teil<br />

der Identität der muslimischen Frau“ und trage<br />

außerdem zu deren „Sozialisierung und Aktivierung“<br />

bei. In einer Kolumne auf der<br />

Webseite des IGMG-Jugendverbands<br />

Freiburg-Donau forderte ein Jugendfunktionär<br />

Christinnen gleichfalls zum<br />

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