Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

SICHERHEITSGEFÄHRDENDE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN
acht Objekte, darunter die Räumlichkeiten des „Tamil Coordinating Committee“
(TCC) in Oberhausen – der mutmaßlichen LTTE-Zentrale in Deutschland –,
durchsucht sowie mehrere Personen festgenommen. Dreien von ihnen wird die
Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung zur Last gelegt.
In Baden-Württemberg konzentrieren sich die Aktivitäten der LTTE auf die
Räume Heilbronn und Stuttgart. Im Wesentlichen ging es hierbei um eine Abstimmung,
ob das Ziel eines unabhängigen Tamilenstaats weiter verfolgt werden
soll. Seit den im März 2010 durchgeführten polizeilichen Maßnahmen arbeiten
die Kader mit größtmöglicher Geheimhaltung.
FÜR DAS JAHR 2010
SIND FOLGENDE
EREIGNISSE HER-
VORZUHEBEN:
Im Oktober 2010 verurteilte das Landgericht
Offenburg einen Tamilen zu einer zweijährigen
Bewährungsstrafe; ihm war vorgeworfen worden,
von seinen Landsleuten Spendengelder
für die LTTE erpresst zu haben.
Am 28. November 2010 nahmen in Dortmund
etwa 5.000 Personen an einer Veranstaltung zum
„Heldengedenktag“ der LTTE teil.
5.1 HISTORIE UND CHARAKTERISIERUNG
Seit den 1980er Jahren führten die LTTE einen „Befreiungskampf“ für einen
eigenständigen und unabhängigen Staat „Tamil Eelam“ im Norden und Osten
Sri Lankas, der mehrheitlich von Tamilen bewohnt war und ist. Um ihren
Machtanspruch zu verfestigen, hatten die LTTE in diesem Gebiet umfangreiche
staatsähnliche Strukturen aufgebaut. Diese erbrachten nicht nur Dienstleistungen,
sondern hatten auch Verwaltungs- und Kontrollfunktion. So unterhielt die
Organisation neben Schulen und Krankenhäusern auch eine eigene Polizei
sowie eine Art Steuerbehörde.
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