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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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SPIONAGEABWEHR, GEHEIM- UND SABOTAGESCHUTZ<br />

4.2 HOCHTECHNOLOGIE ALS DUAL-USE-GUT „MADE IN GERMANY”<br />

Im Mittelpunkt der Beschaffungsaktivitäten auf dem Gebiet der Proliferation<br />

stehen „Dual-Use-Produkte“: „Güter mit doppeltem Verwendungszweck“, einschließlich<br />

Software, Know-how und Technologien, die sowohl für zivile als auch<br />

militärische Zwecke eingesetzt werden können. Um Ausfuhrbeschränkungen zu<br />

umgehen, kommen beim Export sensibler Produkte regelmäßig konspirative oder<br />

geheimdienstliche Methoden zur Anwendung. Es werden Tarnfirmen gegründet,<br />

Geschäftsleute mit falschen Identitäten ausgestattet, tatsächliche Verwendungszwecke<br />

verschleiert oder Umgehungslieferungen über mehrere Länder organisiert.<br />

Die hohe Dichte an innovativen Firmen führt zu einem besonders großen Aufkommen<br />

an Gütern mit Dual-Use-Eigenschaften in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Im Jahr<br />

<strong>2010</strong> standen Kaufanfragen zu korrosions- und hochtemperaturbeständigen<br />

Materialien und Metalllegierungen, aber auch zu speziellen Messeinrichtungen<br />

für den Maschinenbau sowie für die Luft- und Raumfahrt im Verdacht, für das<br />

iranische oder syrische Raketenprogramm bestimmt zu sein. Einige Geschäftskontakte,<br />

die auf den Export von Laborgeräten, Lasertechnik, Drucksensoren<br />

und Vakuumgeräten ausgerichtet waren, wurden mit dem iranischen Atomprogramm<br />

und den Bio- und Chemiewaffenprogrammen der erwähnten Risikoländer<br />

in Verbindung gebracht.<br />

4.3 PROLIFERATIONSBEKÄMPFUNG DURCH AUFKLÄRUNG<br />

Den Anstrengungen der Risikostaaten kann nur wirksam begegnet werden, wenn<br />

sämtliche an der Proliferationsbekämpfung beteiligte Stellen eng zusammenarbeiten.<br />

Deshalb pflegt das Landesamt für Verfassungsschutz gerade in diesem<br />

Aufgabenbereich eine intensive Kooperation mit den anderen deutschen Nachrichtendiensten,<br />

der Polizei, der Zollfahndung und dem Bundesamt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden zahlreiche Gespräche mit Geschäftsführern und Export -<br />

beauftragten bei baden-württembergischen Firmen im Zusammenhang mit Produktanfragen<br />

zu sensiblen Gütern geführt. In ähnlicher Weise hat das Landesamt<br />

für Verfassungsschutz eine Vielzahl von Hochschulen für die Gefahren des missbräuchlichen<br />

Wissenstransfers sensibilisiert.<br />

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