Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

SCIENTOLOGY-ORGANISATION
treten; nach einer relativen Ruhephase
intensivierte man nochmals die
Maßnahmen zur Geldbeschaffung.
Die Stuttgarter Mitgliederzeitschrift
„Dianetik Post“ (Nr. 190/2010) verkündete
den Status „Key Contributor“
für eine Spende von 10.000 Euro so -
wie den Titel „Freedom Fighter“ für je
20.000 Euro und beschwor ei nen schick -
salhaften Auftrag:
„In unseren Orgs haben wird die LRH
Tech [d. h. HUBBARDs Verfahren],
die den kulturellen Niedergang umkehren
wird und die ‚Übel‘ der Gesellschaft
zum Verschwinden bringen kann. (…)
Das Fundraising für das Ideale-Org-
Gebäude ist das vorrangige Target
[Ziel], das erreicht werden muss. (…)
Und so können wir – in Stuttgart,
Baden-Württemberg und darüber
hinaus – Dianetik und Scientology
Dienste in großem Umfang zur
Verfügung stellen.“
Die SO führte in Stuttgart zahlreiche,
teilweise wöchentliche interne Veranstaltungen
durch, an denen bis zu
250 Personen teilnahmen. Vom Beginn
der Kampagne im Jahr 2004 bis
Ende 2010 soll die SO mit teils rüden
Methoden bis zu sechs Millionen Euro
aus dem hiesigen Scientology-Milieu
herausgeholt haben. Acht Millionen
Euro sollen nach SO-eigener Schätzung
erforderlich sein, um das neue
Gebäude in der Landeshauptstadt zu
verwirklichen. Die Basis zeigte jedoch
zunehmend Ermüdungserscheinungen.
Viele Mitglieder scheinen inzwi -
schen finanziell „ausgeblutet“ zu sein.
Eine Reihe von Scientologen sollen
sich von der „Org“ in Stuttgart zurückgezogen
oder auch Veranstaltungen
frühzeitig verlassen haben, um
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