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Verfassungsschutzbericht 2010 - Baden-Württemberg

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RECHTSEXTREMISMUS<br />

Angesichts zahlreicher Verbote von<br />

neonazistischen Vereinigungen in den<br />

1990er Jahren ist die HNG mit ihrer<br />

Langlebigkeit und ihrer Mitgliederstärke<br />

eine eher untypische Erscheinung<br />

in der deutschen Neonaziszene.<br />

Gleiches gilt für ihren Aktionsradius,<br />

der theoretisch das gesamte Bundesgebiet<br />

umfasst. Die weit überwiegende<br />

Mehrzahl der Neonazi-Zusammenschlüsse<br />

(z. B. die „Kameradschaften“)<br />

ist dagegen regional organisiert. Das<br />

Tätigkeitsfeld der HNG ist klar umrissen:<br />

Sie hat sich zur Aufgabe gemacht,<br />

inhaftierte Gesinnungsgenossen unter<br />

anderem durch Rechtsberatung, Überlassung<br />

rechtsextremistischer Literatur<br />

und Vermittlung von Briefkontakten<br />

moralisch und materiell zu unterstützen.<br />

Zum einen möchte sie die Häftlinge<br />

damit auch während der Haftzeit<br />

sozial und ideologisch an die rechtsextremistische<br />

Szene binden. Zum anderen<br />

versucht sie auf diesem Wege, die<br />

staatlichen Ausstiegsangebote zu unterlaufen.<br />

Kameradschaften, Freundeskreisen<br />

oder der rechtsextremistischen Skinheadszene.<br />

Dadurch kommt der HNG<br />

auch eine Integrations- und Vernetzungsfunktion<br />

zu.<br />

Ansonsten erschöpfen sich Aktivitäten<br />

und Bedeutung der HNG in der monatlichen<br />

Veröffentlichung ihrer 20-<br />

seitigen Publikation „Nachrichten der<br />

HNG“, die <strong>2010</strong> im 32. Jahrgang erschienenen<br />

ist, und in der regelmäßigen<br />

Veranstaltung einer Jahreshaupt ver -<br />

samm lung. Die Hauptversammlung<br />

<strong>2010</strong> mit rund 130 Teilnehmern fand<br />

am 17. April im bayerischen Eibelstadt<br />

bei Würzburg statt.<br />

Da sich die HNG zudem als lagerübergreifendes<br />

Sammelbecken für alle Angehörigen<br />

der rechtsextremistischen<br />

Szene versteht, sind ihre Mitglieder oft<br />

auch Angehörige anderer einschlägiger<br />

Vereinigungen, z. B. von neonazistischen<br />

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