DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

96 Hugo Schumann:
systemen. Die Räuchergefäße, getheilten Gefäße, Trinkhörner,
Klappen und Dosen sind in Pommern noch nicht beobachtet.
Häufiger sind die Gefäße, die dem Ausgange der Zeit
des Lausitzer Typus entsprechen. Teller und Urnendeckel
mit übergreifendem Falzrand, Deckelschalen mit facettirtem
Innenrand, die lrugförmigen Gefäße und Gefäße mit
stumpfwinklig gebrochener Seitenkante sind zahlreich in pommerschen
Flachgräbern, auch ein ovales, wannenartiges Gefäß
(Finkenwalde) ist bekannt. Einen runden Thondeckel ohne
Falzrand zeigt ein Gefäß von Dolgen. Taf. IV Fig. 17.
Ebenso wie in der Lausitz sind die Ornamente dieser Gruppen
meist flach eingestrichene Furchen.
Alle hier aufgeführten Gefäße habe ich in meiner
Gruppe 1 vereinigt, obwohl ich mir nicht verhehle, daß man
hierin später noch wird scheiden müssen. Das bisher vorliegende
Material gestattet indessen eine solche Trennung noch
nicht. Es werden vor allem noch weitere Untersuchungen in
der Lausitz selbst abgewartet werden müssen. Vielleicht ist es
auch bei uns gerade die Ausgangszeit dieser Periode, in der
das Eisen anftritt. Vor allem ist aber noch eine bei weitem
größere Anzahl genauer Untersuchungen von hierher gehörigen
Gräberfeldern nöthig.
Alle die hier angeführten Analogien deuten auf den
Süden und auf Brandenburg (Lausitz) hin. Weder nach
Westen noch nach Osten hin zeigen sich derartig in die Augen fallende
Aehnlichkeiten und es liegt gewiß der Schluß nicht allzufern,
daß die neue Kulturströmung aus dem Süden her, vielleicht
dem Laufe der Oder folgend, in Pommern eingedrungen sei.
Meine Ansicht über jene in neuerer Zeit erst mehr gewürdigte
Gruppe der Brandgrubengräber, von denen es
schien, als ob dieselben eine gewissermaßen exceptionelle Stelle
einnehmen, habe ich in Obigem schon angedeutet, indem ich
dieselben einfach als eine verhältnißmäßig junge Form der
Urnenfriedhöfe aufgeführt habe. Schon die älteren Urnenfriedhöfe
zeigen den Raum zwischen dem Stemsatz häusig mit