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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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64 E. Fabricius.<br />

zu früh ansteckte und dadurch an 20000 Franzosen in die<br />

Gefangenschaft brachte.) Außer diesen 5 Offizieren speisten<br />

noch gewöhnlich 2 Kapitains bei mir, wovon <strong>der</strong> eine im<br />

Wittwenhanse, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e beim Küster wohnte.<br />

Mein Feld wurde gleich in den ersten Tagen verwüstet.<br />

Von 30 Scheffeln Kartoffeln Aussaat erhielt ich mcht eine<br />

Kartoffel, und <strong>der</strong> Scheffel kostete 1 Thaler; wenn ich nur<br />

das zehnte Korn rechne, so hatte ich davon allein schon einen<br />

Schaden von 300 Thaler. Von meiner ganzen übrigen Ernte<br />

erhielt ich nur fünf kleine Fu<strong>der</strong>. Auch die Einquartierung,<br />

die ich mit allem versehen mußte, kostete mich sehr viel. Indessen<br />

lebte ich doch freier als im Winter; ich hatte doch<br />

mehrere Zimmer zu meinem Behuf und war Herr in meinem Hause.<br />

Die Adjutanten waren sehr gebildete junge Männer,<br />

sie brachten fast alle ihre von Geschäften übrige Zeit bei uns<br />

zu und hoben, soviel sie konnten, die Beschwerden. Sie<br />

sahen, wie wir uns mit Milch und Gartengewächs und dabei<br />

mit einem Stückchen Schinken behalfen, indeß ihr Tisch täglich<br />

mit frischem Fleisch und an<strong>der</strong>n Speisen reichlich versehen<br />

war. Dies hatte die Folge, daß <strong>der</strong> alte General befahl,<br />

es sollte uns täglich ein halber Hammel und ein halbes Kalb<br />

geliefert werden, weil wir so gut wie sie Fleisch essen müßten.<br />

Ja, als er einmal erfuhr, daß das Fleisch, weil es ein Sonntag<br />

war, nicht geliefert sei, warf er wüthend eine volle Vouteille<br />

Wein zur Erde. Beson<strong>der</strong>s sorgte auch Tremauld (es wird<br />

ausgesprochen Tremo), daß, wenn etwas fehlte, es sogleich<br />

ins Haus gebracht wurde. So schaffte er Rum, feine Weine,<br />

Gewürz, Mehl, westphälischen Schinken, den ich mir gut<br />

schmecken ließ. Ueberhaupt war dies ein herzensguter Junge.<br />

Er wußte, daß ich gerne französisches Weißbrod aß; er schaffte<br />

daher täglich so viel ins Haus, daß wir es garnicht verzehren<br />

konnten; und noch lange nachher, als sie schon abgezogen<br />

waren, schickte und brachte er mir eine Menge Weißbrod.<br />

In Miltzow wohnte <strong>der</strong> Marschall Brune, zu Schönhof<br />

<strong>der</strong> 0k6l oräonnawui- Morand, <strong>der</strong> außer Kleinigkeiten für

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