DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Nrnenfriedhöfe in Pommern. 205
Das Messer von Eisen ist 170 mm lang und an der
Griffangel 20 mm breit. Die Griffangel, etwas nach unten
gebogen, endet in einen Knopf. Taf. VI, Fig. 10.
Der Gürtelhaken, stark vom Roste mitgenommen, ist
schmal, etwa wie der aus Grab 1b, Taf. VI, Fig. 11.
Ob der Bronzegegenstand, Taf. VI, Fig. 9, als
Nadel oder als aufgebogener Ohrring zu deuten ist, lasse
ich dahingestellt.
Der Kamm, Taf. VI, Fig. 4, ist von Knochen, die
Zähne abgebrochen, 50 mm lang und 25 mm hoch, aus
drei Stücken bestehend, mit drei Eisennieten. Aehnliche
Kämme hatIentsch, GubenerGymnastalprogr. 1886, Taf.III,
Fig. 45, aus Koschen O. und Hartwig aus Arneburg, Berl.
Verhandl. 1886, S. 31), publizirt.
Der Spinnwirtel von Thon (Sandstein?) ist oben
und unten eben, mit heraustretender Aequatorialkante. Taf. VI,
Fig. 13. Beide geneigte Flächen sind ornamentirt durch ein
trianguläres Strichfystem, wie wir dies bei den Gefäßen Ms
der Blüthezeit des Lausitzer Typus öfter fanden.
Grab 20. Etwa 2 m von Grab 14 und ebensoweit
von Grab 19 entfernt kam wieder eine Grabstelle. In
gleicher Höhe wie die übrigen Gräber fand sich eine geringe
Steinpackung unter der Ackerkrume, aus fünf Steinen bestehend,
die, ohne sich untereinander zu berühren, zum Schutz
um die Urne gelegt waren, von der Größe eines kleinen
Kinderkopfes. In der Mitte der Steinpackung stand ein
napfartiges Gefäß, mit dem Boden nach oben auf den Knochenhaufen
aufgestülpt. Die Erde selbst unterschied sich wenig
von dem umgebenden Boden, war nur wenig dunkler gefärbt.
Beigaben fehlten. Der Typus des Grabes entspricht also
mehr dem des Grabes 13.
Grab 21. Weiter nach Osten fortschreitend, fanden wir,
von der Brandstelle 16 etwa 2 m entfernt, einen Fuß tief
unter dem Boden wieder tiefschwarzen Brandschutt; etwa 1 m
im Durchmesser und ebenso tief nach unten dringend. Mitten