DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

118 Hugo Schumann:
Die
Schwerter,
a. Zweischneidige.
Von den 5 Schwertern sind 3 zweischneidig, 2 einschneidig.
Taf. X, Fig. 1 zeigt ein derartiges zweischneidiges
Schwert mit Griffangel in zusammengebogenem Zustande. Es
ist etwa 64 om lang und 4 oin im Mittel breit. In der
Nähe der Griffangel sind noch Reste der Scheide erhalten,
die einen nach oben gewölbten Rand bilden. Das Schwert
charakterisirt sich hierdurch als dem La Töne-Typus angehörig.
Schwerter mit ähnlicher Wölbung der Scheidenmündung nach
oben finden sich besonders in der Station La Töne und bilden
nach Tischler die sogenannte Mittel-La Töne-Gruppe
der Schwerter. Aehnliche Schwerter bildet Undset, erstes
Auftreten des Eisens, S. 417, ab.
Andere Brandgrubenfelder zeigen ganz ähnliche Formen
von zweischneidigen Schwertern, z. B. das Gräberfeld von
Koppenow.*)
Auch auf Bornholm finden sich zweischneidige Schwerter
häufig in den Brandgrubengräbern.^)
d. Einschneidige.
Kasiski ist der Meinung, daß die zweischneidigen
Schwerter erst gegen Ende der Brandgrubengräberzeit allgemein
würden, die ältere Waffe sei das einschneidige
Schwert. Schon in der Steinhügelgräberzeit komme diese
Schwertform auf Bornholm neben Bronzen vor. Auch in
den ältesten Urnenfeldern von Posen findet sich diese Schwertform,
sowie in Westpreußen (Oliva), Ostpreußen, Sachsen,
(Quedlinburg) u. s. w. Auch Undset hält das einschneidige
Schwert für das bei weitem ältere. Er leitet diese Schwert-
Balt. Studien XXXIII, Taf. IV, Fig. 22.
Balt. Studien XXVII, S. 180.