DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

200 Hugo Schumann:
dem Fuße und Halse zu eingezogen, start ausgebaucht. Der
Henkel des Gefäßes ist viereckig. Als Ornament hat
das Gefäß einen eingeritzten Kehlstreifen, von dem aus ein
vierfaches Band mit Sparrenornament senkrecht nach unten
verläuft, wo es über dem Fuß durch eine Horizontallinie begrenzt
wird. Höhe des Gefäßes 220 mm. Mündungsdurchmesser
85 mm. Bauchdurchmesser 220 mm.
Grab 8. In geringer Entfernung, etwa 1—2 Fuß,
von Grab ? stand wieder etwa 2 Fuß unter dem Boden ein
Gefäß; dasselbe ähnelt in der Form einem Gefäß aus Grab 6.
Das Gefäß stand, von ganz kleinen Steinen umsetzt, ohne
Brandschutt, im bloßen Sande. Gefüllt war dasselbe mit
Sand, im unteren Theile mit Knochen. Das Gefäß ist von
röthlicher Farbe und kugeliger Form, am Halse defekt, etwa
110 mm hoch. Taf. II, Fig. 16. Der Hals geht allmählich
ohne Absatz in die starke Bauchung über, nach dem Fuße hin
eingezogen. Als Ornament findet sich am Uebergang des
Halses in den Bauch ein Band von 7 eingeritzten Horizontallinien,
an welche sich nach unten ein hängender, aus 3 Linien
bestehender Spitzbogen ansetzt, dessen Linien an der Spitze sich
durchschneiden. Das Gefäß ist gut geglättet.
Beigaben fehlten.
Grab 9. Etwa 1,5 m von dem aufgeführten Grabe 8
entfernt kam man in der Tiefe von 1 Fuß auf schwarzen
Brandschntt. Derselbe war 0,75 m tief und hatte einen ebensolchen
Durchmesser oben, nach unten sich verjüngend. Es
fanden sich auf demselben weder Decksteine, noch Steinsatz, noch
ein Gefäß. Die Grube enthielt nur Vrandschutt und Knochen.
Es handelte sich also um ein reines Brandgrubengrab.
Beigaben: Im Brandschutt fand sich eine Nadel
von Eisen, 55 mm lang, mit Oehr. Taf. VI, Fig. 8.
Grab 10. In gleicher Entfernung (1,5 m) von dem
vorigen fand sich wieder ein Grab; auch dieses hatte ohne
Decksteine und Steinsatz eine Brandgrube von 0,7 m
Durchmesser und Tiefe und war mit Vrandschutt angefüllt.