DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

290 Fr. Groenwall:
zahlreichen Randanmerkungen von Kantzows Hand erwähnt,
welche sowohl das Ergebniß seiner eigenen späteren Forschungen,
als auch das von Klemptzen eingesandte Material enthalten.
Ferner zeigte es sich aus der Beobachtung der vou
Klemptzeu geschriebenen Randnotizen, daß dieser das Werk
stndirt uud dauach dem Verfasser wieder zurückgegeben hatte.
Dieser schien dann noch einige Nachträge gemacht zu haben.
Aus alledem geht es hervor, daß Kantzow diese Chronik noch
längere Zeit, nachdem sie fertig geworden, in seinen Händen
gehabt hat. Daraus wird eiu Schluß hinsichtlich der Zeit
möglich, wann der O06. ?utd. geschrieben wnrde. Das Hinund
Hersenden der einzelnen Theile des umfänglichen Werkes
war gewiß sehr umständlich nnd hat geranme Zeit in Anspruch
genommen. Da nun Kantzow am 25. September 1542 gestorben
und vorher noch krank gewesen ist, scheint der Abschluß
des (^0ä. k'ntd. etwa ins Jahr 1540 zu setzen. Dazu passeu
auch die oben (S. 286 Anm.) angeführten Worte am Schlnsse
des Ooä. l'ntd., wo der Verfasser den Wnnsch ausspricht,
daß „das lobliche Furstentmnb Aomorn in keine zurspaltung
moge konicn". Die Landestheilnng vom 21. Oktober 1532
(vgl. S. 271) war nur auf kürzere Zeit, 8 Jahre, bestimmt;
und deshalb konnte Kantzow an dieser Stelle dieselbe ohne
Rücksicht lassen, vielleicht hegte er gerade zn jener Zeit, da
die acht Jahre bald zu Ende waren, die Hoffnung, daß die
Fürsten sich über eine gemeinschaftliche Regierung noch vereinbaren
würden. Thatsächlich ist dies, wie bekannt, nicht
geschehen, denn am 8. Febrnar 1541 erfolgte die völlige
Theilung des Landes „bis zum Erlöschen der Selbständigkeit
Pommerns" (vgl. Barthold IV 2, S. 309). Ein Wunsch, wie
der oben erwähnte Kantzows, war nach dieser Zeit wohl
kaum möglich.
So hatte Kautzow deuu zum dritten Mal sein Werk
zum Schlüsse gebracht^). Einzelnes mochte immer noch einer
l) Ganz vollständig ist, wie oben S. 288 gesagt wurde, (^(xi.
^ui1. nicht, da der Echlus'. des V. Buches fchlt. Derselbe Abschnitt