DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

llrnenfriedb'öfe in Pommern. 143
standen einige Fuß unter dem Niveau, nach Aussage des
Herrn Gutsbesitzer Schmidt in einem bienenkorbähnlicheu
Steinsatz. Ueber die Urnen selbst, die Gräber waren durch
einen Raritäten sammelnden Lehrer umgewühlt worden, sowie
über die Beigaben war nichts mehr zu ermitteln.
Freetz, Kr. Schlawe. Nach einer Mittheilung des
Herrn v. Suckow zu Stralsund befand sich bei Dreetz (soll
wohl heißen Freetz, denn ein Dreetz giebt es im Kreise
Schlawe nicht) ein Heidentirchhof (1838). Der Berichterstatter
bemerkt, daß er dort viel gegraben und eine Menge heiler
Urnen gefunden habe; wohin dieselben kamen, ist unbekannt.
Valt. Stnd. V a, S. 160.
Fritzow bei Camin. In den zum Kalkbrennen ausgenutzten
Hügeln von Jurakalk wurde um 1827 nach Mittheilung des
Prediger Strecker beim Auswerfen von Kartoffelmieten ein
ganzes Lager von Urnen entdeckt. Der Berichterstatter rettete
einige, die er der Gesellschaft für Pommersche Geschichte übersandte.
„Sie standen", schreibt er, „im Viereck, umher Steiue
aufgerichtet, ein flacher Stein diente zum gemeinschaftlichen
Deckel." In dem umliegenden Sande, doch innerhalb der
Steine, fand man Ringe und eine Nadel von Bronze.
Taf. I, Fig. 9, Urne von Fritzow ist 155 mm hoch und
hat 105 mm Mündungsdurchmesser, mit zwei Henkeln versehen.
Das Gefäß ist glatt, röthlich. Am unteren Theil des
Bauches ist eine scharf eingerissene Horizontallinie, von der
aus senkrechte ebensolche Striche nach unten verlaufen.
Taf. I, Fig. 12, ist becherartiges Gefäß aus Fritzow,
125 mm hoch, von grauer Farbe. Am Halse und am Bauche
finden sich je vier Horizontallinien, zwischen denen ein aus
vier Strichen gebildetes Zickzackband verläuft. (Ob es sich
hier um eine Steinkiste handelte, bleibt unentschieden.)
III. Jahresbericht der Ges. f. Pomm. Gesch. u. Altth.,
Seite 23.
Balt. Stud. XXXIII, S. 299.