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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Aus Schwedisch-Pommerns Franzosenzeit. 63<br />

Schrift an <strong>der</strong> Thür; er for<strong>der</strong>te mich daher auf, ihm ein<br />

an<strong>der</strong>es Quartier im Dorf anzuweisen. Ich wollte ihn nach<br />

dem Kruge bringen, als die Soldaten eine Kuh herbeischleppten<br />

und einige Brandshäger Weiber hinterher schrieen und heulten.<br />

Ich ließ den General stehen und rettete die Kuh. Den<br />

General, <strong>der</strong> unsern König einen Narren schalt, habe ich nachher<br />

nicht wie<strong>der</strong> gesehen. Während meiner Abwesenheit waren<br />

mir 25 Kürassire eingelegt und <strong>der</strong> Obrist <strong>der</strong> Gensd'armes<br />

angekündigt. Die Kürassire hatten schon die Scheune besetzt<br />

und alles Heu unter ihre Pferde gestreut. Statt des Obristen<br />

kam ein Obristlieutenant von den Gensd'armes mit zwei<br />

Kanonen und Pulverwagen. Alles Weigern half nicht, er<br />

versicherte, <strong>der</strong> Obrist sei nach Miltzow und Morand nach<br />

<strong>Greifswald</strong> gegangen; er sei Kommandant des Dorfs und<br />

müsse das beste Quartier haben. Ich wies ihm also sein<br />

Zimmer an. Als er ausgegangen war, kam endlich <strong>der</strong> fünfte<br />

Kompetent, ein alter dicker General von den Ingenieurs,<br />

Chamberljac, und verlangte für sich und seine Adjutanten<br />

Quartier. Ich machte die alten Einwendungen. Allein <strong>der</strong><br />

machte einen kurzen Prozeß. Den Namen Morand wischte<br />

er aus, und mit dem Obristlieutenant wolle er wohl fertig<br />

werden; dann ließ er dessen Sachen hinausschmeißen und<br />

nahm von seinen Zimmern Besitz. Bald darauf kam <strong>der</strong><br />

Obristlieutenant auch zurück, und ich freute mich auf den<br />

innern Krieg. Der Obristlieutenant machte freilich viele<br />

Flausen; aber <strong>der</strong> alte dicke General schimpfte ihn bald zum<br />

Hause hinaus, wobei er immer in die Hände klatschte, was<br />

im Zimmer wie Ohrfeigen klang. Mit dem General zogen<br />

drei Adjutanten ein, Vout6, Chenau und Tremauld. Der<br />

General versprach zwar, es sollte durchaus keiner mehr ins<br />

Haus, schmiß auch einen Kommissair hinaus, <strong>der</strong> unter großen<br />

Versprechungen sich bei mir einsiedeln wollte. Als aber gleich<br />

darauf ein Obrister Montfort von seinem Korps kam, mußte<br />

ich ihm noch ein Zimmer einräumen. (Dieser Obrist Montfort<br />

ist eben<strong>der</strong>selbe, <strong>der</strong> zu Leipzig die Brücke beim Rückzuge

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