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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Aus Schwedisch-Pommerns Franzosenzeit. 51<br />

die meinen armen Wagen ganz zerdrückt hatten, aber den<br />

Herren Franzosen sehr willkommen waren.<br />

Nun wurde auch eine ordentliche Eintheilung <strong>der</strong> Einquartierung<br />

gemacht. Mir fielen zu 1) <strong>der</strong> Divisionsgeneral<br />

Charles Grandjean; 2—4) drei Adjutanten Meunier, Ieannot,<br />

Chatillon; 5) <strong>der</strong> Obrift und Chef des Stabs Fays, 6) <strong>der</strong><br />

Kriegskommissär Stahlen; ? und 8) zwei Sekretaire; 9) Lieutenant<br />

Patz; 10) Lieutenant van Hof; 11) Kapitain van Engen;<br />

12) Kapitain Watrin; 13) Lieutenant Papillon; 14) ein<br />

holländischer Ordonnanz-Offizier von <strong>der</strong> Kavallerie; ferner<br />

18 Bediente, 12 Jagdhunde und die Maitresse des Generals.<br />

Die Scheune und die sämmtlichen Ställe waren mit<br />

Pferden angefüllt, so daß meine beiden Pferde im Hühnerstall<br />

und meine Kühe im Scheunenfach standen. Meine<br />

Wintervorräthe (das geräucherte Fleisch hatte ich versteckt, und<br />

meine zehn Schafe waren gleich am ersten Abend von den<br />

Soldaten geraubt und geschlachtet worden) waren bald verzehrt;<br />

es mußten also an<strong>der</strong>e Anstalten getroffen werden.<br />

Eigentlich hatte <strong>der</strong> General zu Nie<strong>der</strong>hof einquartiert werden<br />

sollen; weil aber die Herrschaft abwesend und in Stralsund<br />

eingeschlossen war, so mußte von Nie<strong>der</strong>hof gar manches geliefert<br />

werden. Die Bedienten schafften Fe<strong>der</strong>vieh nnd an<strong>der</strong>e<br />

Viktualien herbei. Meine Frau nahm die Vorräthe mit<br />

Thränen entgegen. „Warnm weinen Sie?" fragten die<br />

Offiziers, und wun<strong>der</strong>ten sich, daß die Thränen den armen<br />

Beraubten galten.<br />

Wie nun Alles aufgezehrt war, gaben wir die Schlüssel<br />

zur Speisekammer, Küche und Keller ab, zwei Köche wurden<br />

angestellt, für Alles wurde reichlich gesorgt, und ich ging nun<br />

mit den Meinigen bei den Franzosen zu Tische. Von dem<br />

ganzen Hause hatte ich Nichts mehr als oben meine kleine<br />

Studierstube, wo meine Frau, ich und meine beiden Knaben<br />

wohnten; Frie<strong>der</strong>ike und Fräulein von Olthoff, die bei mir<br />

in <strong>der</strong> Kost war, schliefen in <strong>der</strong> Kammer bei <strong>der</strong> Wohnstube.<br />

Ich hatte gerade 1000 Thaler aus <strong>der</strong> Zahlenlotterie, woran

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