DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

234 Hugo Schumann.'
stelleten Hausgeräthe und Thongefäße vor; 3. bei der angestellten
Ausleerung der Urnen fanden sich kupferue (?) und
mit blauem Schmelz gezierte Geschmeide, Ringe und Hespeu."
Verhandl. der Berl. Ges. f. Anthr. 1872, 6. Juli.
Selchow bei Thäusdorf (Kr. Greifenhagen). In der
Nähe von Thänsdorf wurde uuter Steiuen eine Urne gefunden.
Dieselbe ist schwarz, 250 inin hoch bei 155 mm Mündungsdurchniesser,
nach dein Fnße zu, der scharf abgesetzt ist, eiugezogen.
Taf. IV, Fig. 10.
Iu der Urne fand sich neben Knochen eine Bronzefidel
mit tnopfförmigem Fuß, Taf. XVI, Fig. 7, und eiu Beschlagstück
vou Bronze, Taf. XVI, Fig. 8, welches aus zwei
horizontalen, dnrch Stifte verbuudenen Bronzeplatten besteht.
Nach Di-. Walter, prahlst. Funde zwischen Oder nnd Rega,
Nr. 180, stammt diese Urne ans Steinkistengräbern; rs ist
dies wohl nicht ganz richtig. Aus Steint'istengräbern stammen
die 1878 gefundenen wenigen Scherben. (I. 1405 u. Valt.
Stud. XXVIII, S. 583.) Vou der Urne, die 1884 gefunden
wurde, heißt es im Stettiner Sammlungskatalog „nnter
Steinen" gefnnden, es handelte sich hier offenbar nm ein
Grab in Steinpackung, denn derartige spätrömische Fibeln
uud Gefäße wären iu Steinkisten des mittleren Pommern
etwas höchst auffallendes, auch wird dies ini Fnndbericht nicht
gesagt, freilich ist derselbe auch zu ungenau, um einen durchaus
sicheren Schluß zu gestatten. (Vergl. Balt. Stud. XXXIV,
S. 359.)
Sehlen auf Rügen. Iu der Nähe vou Sehlen (südlich
von Bergen) liegt nach Rosenberg's Mittheilung ein
Urnenfriedhof auf einer mäßigen, natürlichen Anhöhe. Die
Urnen standen gruppenweise (einige 30 Stück) etwa 1 Fuß
uuter der Oberfläche im Sande nebeneinander uud wareu mit
faustgroßen Steinen sorgfältig umsetzt. Sie waren mit verbrannten
Knochen ganz gefüllt uud euthielteu start verrostete
Eisen reste. Erhalten blieben 3 Urnen, die sich in der
Nosenberg'schen Sammlung befinden.