DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Urnenfriedhöfe in Pommern. 99
übereinander, bald regelmäßig in bestimmten Zwischenräumen,
bald regellos. Die Urnen sind meist sehr schön geformt, oft
mit Rechen und allerlei Zeichnungen geziert, oft auch mit
Handhaben versehen, gewöhnlich sehr gut erhalten. Man
findet in ihnen selten etwas anderes als Asche und gebrannte
Knochen."
Prof. Virchow bemerkt über genannte Lokalität, daß
dort nicht nur ein altes Gräberfeld sondern auch eine Feuersteinschlagstelle
vorhanden sei, doch lasse sich nicht unterscheiden,
was der Werkstätte und was den Gräbern angehört.
Verhandl. d. Verl. Ges. f. Anthr. 1886 S. 617.
Dr. R. Baier: Die Insel Rügen nach ihrer archäolog.
Bedeutung. S. 61.
Bahlaff bei Cammin. Ueber ein Grab bei Vatzlaff,
aus welchem eine sogenannte Etagenurne stammt, berichtet
Dir. Dr. Voß folgendes: „Einige hundert Schritte von der
von Batzlaff nach Moratz führenden Straße, in der Nähe
eines Feldweges, welcher nach den von dem Völzerbacke durchflossenen
Wiesen hinabführt, ist der Bauer Abraham zu Batzlaff
1857 beim Beackern des sandigen Abhanges auf einige größere
Steine gestoßen, welche ihm bei der Bestellung hinderlich
wurden. Er beschloß dieselben fortzuschaffen und stieß hierbei
auf eine bedeutende Menge größerer Geschiebeblöcke, welche
nach Art einer cyclopischen Mauer aufeinander gelegt waren
und einen brunnenartigen Bau von 8 Fuß Durchmesser und
4 Fuß Tiefe bildeten. Sie waren von ziemlich gleicher Größe
und so schwer, daß sie von einem kräftigen Manne nur mit
Anstrengung von der Stelle bewegt werden konnten. In der
Mitte dieses Banes fand Herr Abraham frei in der Erde
stehend 3 Thongefäße. Zwei derselben waren schalenförmig,
von etwa 1 Fuß Durchmesser, das eine mit der Mündung
nach unten als Deckel auf das andere gelegt. Daneben stand
ein einzelnes einhenkeliges Gefäß, welches mit Knochen und
Asche gefüllt war, während in den andern nur Sand gewesen
sein soll. Leider ist dies letztere, welches unversehrt heraus-
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