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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Thomas Kanhow und seine Pommersche<br />

Chronik.<br />

Von Ir. Gròenwall.<br />

Die deutsche Geschichtsschreibung beginnt erst mit dem<br />

Humanismus. Das Mittelalter kannte nnr Annalen nnd<br />

Chroniken, anfänglich die Schicksale eines einzelnen Landes<br />

o<strong>der</strong> Reiches behandelnd, später — seit dem Zeitalter <strong>der</strong><br />

fränkischen Kaiser^) — auch die allgemeine, sog. Weltgeschichte<br />

darstellend^). Wie die geistige Bildnng überhaupt, hatte auch<br />

die Geschichtsforschung in den Zellen <strong>der</strong> Klöster ihre wichtigsten<br />

Psiegestätten.<br />

Da aber emsiger Fleiß mehr als kritischer Sinn die<br />

Mönche auszeichnete, verlor sich ihre Historiographie oft in<br />

nnkritische Fabeleien und Erdichtungen. Erst an den Mustern<br />

des klassischen Alterthums lernte <strong>der</strong> mittelalterliche Chronikant<br />

Geschichte schreiben: er lernte sein Material auf dessen Glaubwürdigkeit<br />

hin kritisch untersuchen, Wesentliches vom Unwesentlichen<br />

scheiden, den inneren Zusammenhang <strong>der</strong> einzelnen Begebenheiten<br />

aufspüren und sie danach mit einan<strong>der</strong> zu einem<br />

überschaubaren Ganzen verbinden, nicht nur lose nach <strong>der</strong><br />

zeitlichen Aufeinan<strong>der</strong>folge vereinigen.<br />

Es kommt zn dieser direkten, aber beschränkteren Wirkung<br />

<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>belebung <strong>der</strong> klassischen Studien auch die<br />

durchgreifende Verän<strong>der</strong>ung des geistigen Lebens überhaupt,<br />

1) Vgl. Wegele, Gesch. d. deut. Historiographie, S. 15.<br />

2) Scherer sieht darin sogar ein Hauptmerkmal <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />

Historiographie, indem er(Lit.-Gesch.,3. Aufl. S. 295) sagt: „Das<br />

Mittelalter kannte nur Weltgeschichte."<br />

Baltische Studien. XXXIX. 4. 17

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