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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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66 E. Fabricius.<br />

wurde er so glatt wie ein Aal, bat um etwas rothen Wein,<br />

Rum, Zucker und Schinken.<br />

In <strong>Greifswald</strong> erhielt ich wegen meiner For<strong>der</strong>ungen<br />

einen schlechten Trost, man wollte fast auf nichts eingehen;<br />

über 3 Stunden verpostulirte ich, und wenn ich meinen Frennd<br />

Hagemeister nicht gehabt hätte, so hätte ich mit leeren Händen<br />

abziehen müssen. Endlich erhielt ich Versprechung und für<br />

meinen Kommissair, welches mir das Wichtigste war, Wein,<br />

Rum und Zucker. Den an<strong>der</strong>n Morgen fuhr ich nach An<strong>der</strong>shof<br />

zu meinem Kommissair und ließ mit vielem Geräusch<br />

meinen Anker Wein, mein Fäßchen Rum und einige Hüte Zucker<br />

abladen. Mein Galbeati machte ein sehr freundliches Gesicht<br />

und ladete mich zum Frühstück bei dem General Piro ein.<br />

Dann aber fragte er nach den übrigen Aufträgen und ließ<br />

sich beruhigen, wie ich ihm sagte, daß sogleich 2000 Zentner<br />

Heu erfolgen würden, indem für die ganze Armee nur 30000<br />

Zentner ausgeschrieben wären; im gleichen 2 Oxhoft Weinessig;<br />

denn mehr wäre in <strong>Greifswald</strong> nicht aufzutreiben gewesen;<br />

zu dem Train hätte ich 20 Wagen durch den Marsch-<br />

Kommissair Herrn von Schlichtkrull auf Engelswacht be^<br />

sorgt; doch könne ich nicht dafür stehen, daß sie nicht von<br />

den Truppen unterwegs gewaltsam aufgegriffen und zu an<strong>der</strong>m<br />

Behuf weggeführt würden. Alles ging gut ab und das<br />

Sprüchwort bestätigte sich: wer gut schmiert, <strong>der</strong> gut fährt.<br />

Allein diese Agentschaft wurde mir bald sehr lästig.<br />

Der Kriegskommissair verlangte, ich solle in Voigdhagen bleiben,<br />

um ihm immer zur Hand zu sein. Dazu hatte ich nun keine<br />

Lust. Anfangs geschah dies Ansinnen in sehr bescheidenem,<br />

bald aber in einem befehlenden Tone. Ich bat daher die<br />

Regierung um Entlassung von dieser Agentschaft und erhielt<br />

sie mit Mühe. Allein daran wollte sich mein Herr<br />

Galbeati nicht kehren und drohte, mich mit Gewalt holen zu<br />

lassen. Diesem Allen setzte ich äußerlich eine stoische Ruhe<br />

entgegen; aber im Herzen war ich nichts weniger als ruhig,<br />

weil sie schon manchen Agenten in prison gesetzt hatten;

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