DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Nrnenfriedhöfe in Pommern. 181
Dieser letzte Umstand beweist unwiderleglich, daß die
Leichen auf einem Steinpflaster verbrannt wurden, daß durch
das Feuer die oberen Flächen der Steine absplitterten und
scharfkantige dünne Splitter bildeten, welche der Form nach
den künstlich zerschlagenen Feuersteinsplittern ähnlich sind und
die nach vollendetem Leichenbrande mit den Ueberresten der
Leiche zusammengescharrt mit letzteren in die Gräber ohne
Ordnung geschüttet worden waren.
Aus eiuem anderen Umstände, daß nämlich in der
schwarzen Masse Schmucksachen und andere Gegenstände liegen,
die offenbar Spuren des Feuers an sich tragen, kann man folgern,
daß die Leichen angekleidet uud geschmückt verbrannt wurden.
Beide Gruppen bildeten einen Kern, wo die Gräber
dicht bei einander und um diesen Kern fast ebenso viele Gräber
zerstreut lagen.
Den Kern der ersten, der südlichen Gruppe, bildeten
38 Gräber, die 1—2 in von einander entfernt angelegt waren.
Um diesen Kern, namentlich auf der südlichen, westlichen und
nordwestlichen Seite, lagen 31 Gräber in verschiedenen Entfernungen
von einander zerstreut bis an die Sandgruben und
bis über den oben bezeichneten Feldweg. Diese Gruppe enthielt
demnach 69 Gräber, die sämmtlich ohne eine bestimmte
Ordnung angelegt waren.
Der Kern der zweiten, östlichen Gruppe bestand aus
76 Gräbern, die VZ-^I ^ von einander entfernt, also etwas
dichter angelegt waren, als die Gräber der ersten Gruppe.
Oestlich, südlich und westlich von diesem Kern lagen noch 53
Gräber zerstreut, so daß diese Gruppe aus 129 Gräbern bestand
und beide Gruppen 198 Gräber enthielten.
Unter der Ackerkrume, gegen '/^ m tief, lagen über dem
Brandgrabe gewöhnlich Steine, entweder ein einzelner größerer,
oder mehrere kleinere, letztere bildeten dann häufig ein zusammenhängendes
Steinpflaster. In 11 Fällen lag in der
zweiten Gruppe das Grab unter einem großen Stein (bis
1 ni Durchmesser), welcher über den Boden etwas hervorragte