18.11.2013 Aufrufe

DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Aus Schwedisch-Pommerns Franzosenzeit. 77<br />

brachten Kolonialwaaren in zahlloser Menge, die dann auf<br />

Frachtwagen ins Innere von Deutschland geschafft wurden.<br />

Es war ein gewaltiges Leben und Treiben, und viel Geld<br />

kam dadurch ins Land.<br />

Dies hatte nuu auf eiumal ein Ende uud wir mußten<br />

mm sehr schwere Lasten tragen. Jeden Monat wurde eine<br />

Kopfsteuer von 30000 Thlr. und außerdem Fuhren, Fleischund<br />

Kornlieferuugen :c. ausgeschrieben. Dabei dauerten auch<br />

die Natural-Einquartierungen uuaufhörlich fort. Ich erhielt<br />

3 Unteroffiziere von <strong>der</strong> Kavallerie in Qnartier, mit denen<br />

ich übrigens sehr zufrieden war, ja die sogar die englischen<br />

Waaren, die verbrannt werden sollten, verbargen. — Bisher<br />

hatten die Prediger zwar manche Lasten mitgetragen, uud sie<br />

hatteu uach dem Maß ihrer Pfarreinkünfte mitsteuern müssen.<br />

In diesem Jahr wurden wir aber aufgefor<strong>der</strong>t, auch von<br />

uusern Aeckern, die uns als Lohn angerechnet sind, die Hufensteuer<br />

zu entrichten Nichts konnte ungerechter sein als dies<br />

Verfahren. Denn da unsere Aecker genau in den Matrikeln<br />

angegeben sind, die Hufeu <strong>der</strong> übrigeu Landbewohner vor<br />

etwa 100 Iahreu gemessen, und seitdem wohl noch einmal<br />

soviel Land urbar gemacht worden, wovon gar keine Steuern<br />

entrichtet werden, so mußten wir uach Verhältniß von uusern<br />

Aeckern weit höher steuern als die übrigen Landleute, von<br />

uuseru Aeckern, die als Lohn schon bei den übrigen Steuern<br />

mitberechnet waren. Wir machten Gegenvorstellungen, aber<br />

ohne Erfolg. Endlich kamen wir — <strong>der</strong> Herr Rathsverwandte<br />

Schnei<strong>der</strong> in Stralsund war unser Sachwalt — bei<br />

dem Könige ein, erhielten aber im folgenden Jahr am<br />

5. Juli 1813 von dem damaligen Kronprinzen Carl Johann<br />

aus dem Hanptqnartier zu <strong>Greifswald</strong> eine ungünstige Antwort.<br />

Ich mußte nuu von "/^ Kriegstheil steuern. Nicht nur die<br />

Prediger, son<strong>der</strong>n auch die Kircheu wurden mit ihrem Vermögen<br />

und mit ihren Aeckern herbeigezogen. Um <strong>der</strong> Brandshäger<br />

Kirche diese Ausgabeu zu ersparen, kam ich bei <strong>der</strong><br />

Negierung ein und bewirkte es, daß die Vrandshäger Kirche

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!