DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

260 Fr. Groenwall:
(Vorr. an Val. Stojentin).
Auch hatte der vielbeschäftigte Mann nur wenig Zeit auf
seine Arbeit zu verwenden: im Sommer 1517 bekam er den
Auftrag des Fürsten, schon Ende Mai des folgenden Jahres
konnte er sein Werk den pommerschen Fürsten widmend) Wir
dürfen deshalb bei der Schätzung des Werkes die Ansprüche
nicht zu hoch stellen. Bugenhagen selbst spricht sich auch sehr
bescheiden über seine Arbeit aus: „ultra vir68 0pu8 a^r68-
sus 8UN," sagt er in der Widmung an die Fürsten, aber
was er zusammengebracht, könnte wenigstens als „mawria.
in kuwrum asäitioiuin" dienen. Weiter bekennt er von seinem
ganzen Werke: „68t Hiiidßin (so. ^omOrania in6g>)
tur Hug.näociu6, c^ui 6am 6t roduLtiorem taoiat 6t
und an Stojentin schreibt er scherzend:
6t 8ÌM69. 8NÌ8 arriä6at oaw1Ì8, 6t
l69.t pulodruin^). Die Hauptbedeutung Bugenhagens als
Historiograph liegt anch nicht in dem, was er an thatsächlich
Neuem bietet, sondern vielmehr — wie zuerst Mohnike,
Bartholomeus Sastrow I, p. XXX hervorgehoben hat
— in der Anregung, die er durch sein Werk zu Forschungen
in der vaterländischen Geschichte gegeben hat.
Den Mittelpunkt dieser Arbeiten in der Geschichte
Pommerns bildete die fürstliche Kanzlei, welche in ihren Urknndensammlungen
dem angehenden Historiker vorzügliches
Quellenmaterial darboth) Daselbst wirkte als fürstlicher Rath
1) Die Vorrede ist datirt: Lsiduo, NVXVIII, 86xto kl.
2) Die Zitate sind nach der von I. H. Balthasar besorgten
Ausgabe der Pomerania, Greifsw. 1728. Vgl. übrigens auch G. Iähnke,
Die Pomerania des Joh. Vugenhagen und ihre Quellen. Inaug.-Diss.
Berlin 1883.
3) Daß somit die Kanzleiarbeit Hand in Hand mit historischen
Forschungen ging, wird in einer interessanten Weise durch eine kleine