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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Urnenfriedhöfe in Pommern. 121<br />

Lanzenschaftzwingen.<br />

Die Gegenstände von Eisen, welche Taf. XI Fig. 5,<br />

7, 8 abgebildet sind, habe ich mit Lanzenschaftzwingen bezeichnet.<br />

Dieselben sind hohl aus Eisen geschmiedet, an <strong>der</strong><br />

Seite zusammengeschweißt. Die Wandung etwa 0,5—1,0 mm<br />

stark. Es haben sich <strong>der</strong>en 5 von verschiedenem Durchmesser<br />

uud verschiedener Länge in Butzke vorgefunden, das spitze Ende<br />

ist geschlossen. Bei Fig. 7 geht ein eiserner Querstift, <strong>der</strong><br />

offenbar zur Befestigung an dem Holzschaft diente, durch den<br />

oberen, weiten Theil des Hohlraums. Auffallend dabei ist,<br />

daß einige außerordentlich dünn sind im Verhältniß zu ihrer<br />

Länge (10 min dick, 68 mm lang, ziemlich spitz endend).<br />

Diese Lanzenzwingen würden einen kaum fingerdicken Lanzenschaft<br />

voraussetzen, <strong>der</strong> als Schaft einer Stoßwaffe gar nicht<br />

brauchbar, als Schaft einer Wurfwaffe kaum eine Wirkung<br />

gehabt haben könnte. Mau wird hierbei unwillkürlich an eine<br />

Bemerkung Kasiski's erinnert: „Dabei ist es auffallend,<br />

daß während Bogen und Pfeile in vielen Moorfunden aus<br />

<strong>der</strong> älteren Eisenzeit sehr häufig vorgekommen sind, in den<br />

meisten Vrandgräbern und überhaupt in den Bornholmer<br />

Gräbern nicht eine einzige Pfeilspitze o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e Spur<br />

gefunden ist, daß Bogen benutzt worden sind." Sollten<br />

vielleicht die dünnsten von den als Lanzenzwingen bezeichneten<br />

Gerathen besser als Pfeilspitzen aufzufassen sein? Aehnlich<br />

wie die Pfeilspitze, die Mestorf: Vorgeschichtliche Alterthümer<br />

aus Schleswig-Holstein Fig. 533 aus dem Nydamer Moor<br />

abbildet. Jedenfalls muß <strong>der</strong> Lanzenschaft, will man die<br />

Deutung als Lanzenzwingen bestehen lassen, nach <strong>der</strong> Mitte<br />

hin erheblich an Stärke zugenommen haben. Auch in dem<br />

Brandgrubengräberfeld von Koppenow kommen diese Geräthe<br />

vor und auch hier werden dieselben als Lanzenschaftfpitzen<br />

aufgefaßt.*)<br />

Valt. Studien XXXIII. Taf. V. Fig. 29.

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