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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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92 Hugo Schumann:<br />

einiger deckenden Steine in <strong>der</strong> obersten Schicht des Grabes<br />

vorhanden. Das Grab ist eine mit Brandschutt gefüllte Brandgrube,<br />

in welcher das Gefäß sich befindet, oft ist auch kein<br />

solches mehr vorhanden, und die Beigaben liegen dann im<br />

Brandschutt, man hat dann reine Brandgrubengräber<br />

vor sich.*)<br />

Die Gefäße haben meist recht einfache Formen und<br />

sind am häufigsten ohne Ornamente. Es finden sich oft<br />

ballonartige Formen (Butzke, Koppenow). An den Lausitzer<br />

Typus erinnert nichts mehr. Eine beson<strong>der</strong>s hervortretende<br />

Eigenthümlichkeit an den Gefäßen dieser Gruppe ist <strong>der</strong><br />

Umstand, daß dieselben ungemein häufig „graphitirt" sind.<br />

Dieser Graphitanstrich ist äußerlich aufgetragen und hat nichts<br />

zu thun mit jenen glänzend schwarzen Gefäßen, wie siebeson<strong>der</strong>s<br />

in folgenden Gruppen auftreten. Wenn sich Ornamente<br />

finden, so sind dies eingestochene Punkte und Striche, auch<br />

das Hakenkreuz am Boden kommt vor (Nutzte).<br />

Beigaben: Die Beigaben dieser Gruppe sind massenhaft,<br />

beson<strong>der</strong>s Waffen und Fibeln nebst Gürtelhaken. Es<br />

finden sich in dieser Gruppe ein- und zweischneidige<br />

Schwerter von Eisen (verbogen), <strong>der</strong> mittleren und jüngeren<br />

La Töne^Gruppe angehörig, Schwertscheiden mit Belag von<br />

Bronzeblech, Lanzenspitzen mit scharfem Mittelgrat (verbogen),<br />

Schwertscheidenbeschläge, Schildbuckel. Eingliedrige<br />

und zweigliedrige Gürtelhaken (Charnier). Die<br />

*) Bekanntlich wurden diese Gräber zuerst von Vedel auf<br />

Bornholm in großen Mengen gefunden und Vrandgräber genannt.<br />

Virchow schlug den besseren Namen Brandgrubengräber vor. Lissauer<br />

in Danzig wies später ihr Vorkommen bei Oliva nach und<br />

Kasisky bei Neustettin in Pommern. Knorrn fand dieselben bei<br />

Koppenow. Diese Vrandgrubengräber sind indessen nicht nur auf Ostpommern<br />

beschränkt, denn Lehrer Richter entdeckte <strong>der</strong>gleichen bei<br />

Siuzlow und <strong>der</strong> Verfasser fand sie zahlreich bei Schwenenz, an: Rollberg,<br />

bei Gorkow, Bergholz in <strong>der</strong> Nähe des Randowthals. Wenn man<br />

auf diese unscheinbaren Gräber mehr Aufmerksamkeit verwenden wird,<br />

werden sie sich auch in Westpommern noch zahlreich finden.

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