DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

82 Vorbemerkungen.
Auch bei uns in Pommern sind es besonders die letzten
beiden Jahrzehnte gewesen, die eine Menge neuer Flachgräberfunde
uns gebracht haben, und erst aus dieser Zeit haben
wir genauere systematische Untersuchungen, die eigentlich erst
mit der Thätigkeit Kasiski's ihren Anfang nehmen.
Wenn ich es aber doch wage, das aus pommerschen
Flachgräbern vorhandene Material in vorliegender Arbeit
weiteren Kreisen vorzulegen, so leiteten mich besonders zwei
triftige Gründe: Zunächst sind die Nachrichten über pommersche
Urnenfriedhöfe in der Literatur ungemein zerstreut,
in 37 Jahrgängen der Baltischen Studien, in 20 Jahrgängen
der Verh. der Berlin. Anthropolog. Ges., in den Akten der
Ges. f. pomm. Gesch., in den Präsidialberichten u. s. w. Hierzu
kommen noch eine Anzahl von nicht publizirten Erfahrungen
einzelner Sammler und Untersucher. Alles dies zusammenzutragen,
ist aber für einen Forscher, der ein größeres Gebiet
behandeln will, kaum möglich. Es ist darum natürlich, daß
Und set in seinem oben zitirten Werke in dem Pommern
gewidmeten Kapitel bemerkt: (S. 244) „Umfassende systematische
Untersuchungen von Gräbern dieser Art sind in Pommern
noch nicht unternommen, weshalb diese Gruppe in den
Sammlungen noch nicht hervortritt. Auch über das mehr
oder minder häufige Vorkommen dieser Urnenfriedhöfe oder
Urnenhügel und die örtliche Ausdehnung derselben können wir
uns noch nicht äußern."
Der zweite bewegende Umstand war mir die mangelhafte
Konservirung der Eisensachen, und die meisten Flachgräber
Pommerns gehören ja der Eisenzeit an. Zweckmäßige
Konservirungsmethoden waren früher nicht bekannt und die
damals an die Sammlungen eingelieferten Eisensachen sind
daher gar nicht oder nur mangelhaft konservirt und gehen dem
Untergange entgegen. Wie denn ein früherer verdienter Konservator
unseres Museums von vielen vor seiner Zeit eingelieferten
Eisensachen wehmüthig bemerkt: „Die Stücke sind
an das hiesige Museum gegeben, aber wie so viele Eisensachen