DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Urnenfriedhöfe in Pommern. 129
tistengräbern neben Bronzen.*) Die von Kasiski untersuchten
Brandgrubengräber von Neustettin zeigen ganz ähnliche Messerformen
von Eisen und auch auf Vornholm findet sich dieselbe
Messerform in der ältesten Abtheilung der Brandgrubengräber
in zahlreichen Exemplaren.**) Undset ist nicht zweifelhaft,
daß diese Messerform als ein Erbtheil aus der Bronzezeit
aufzufassen sei. Auch das vor einigen Jahren von
Knorrn untersnchte pommersche Brandgrubengräberfeld von
Koppenow hat dieselbe Form. (Balt. Stud. XXXIII. Taf.V,
Fig. 28). Ein zweites halbmondförmiges Messer aus Butzke
unterscheidet sich von der Fig. 6 dadurch, daß es noch ein
rundes Loch unterhalb der oberen Einbiegung hat, so wie das
zitirte Messer von Koppenow ein viereckiges hat.
Die zweite Messerform, die sich inButzke fand (Taf. XII,
Fig. 7), ist dnrch das Vorhandensein eines Stiels ausgezeichnet.
Von dieser Art fanden sich ebenfalls zwei Messer,
und zwar ist bei dem einen der Stiel um seine Axe mehrmals
gedreht (Taf. XII, Fig. 7) und schließt mit einer Endplatte
ab. Leider ist die Klinge zerbrochen, so daß sich nicht
mehr entscheiden läßt, wie dieselbe beschaffen gewesen. War
dieselbe nach oben gebogen, so würde das Messer eiue ähnliche
Form gehabt haben wie die Messer, welche Kasiski in
dem Brandgrubengräberfeld von Nenstettin (Persanzig) fand.
Auch in Bornholm zeigen Brandgrubengräber der ersten und
zweiten Abtheilung ähnliche Formen. Was den gedrehten
Stiel betrifft, hat unser Messer Ähnlichkeit mit einem von
Undset Seite 409, Fig. 103 abgebildeten, unterscheidet sich
aber dadurch, daß bei dem unserigen der Stiel nicht gebogen
sondern gerade ist. Bei einem zweiten gestielten Messer aus
Butzke ist der Stiel nicht gedreht, sondern gerade, es glich
dies Messer also der von Undset Seite 400, Fig. 104 abgebildeten
Form.
5) Undset. Seite 134. - ^) Undset. Seite 399, Fig. 102.
Baltische Studien. XXXVIII 2. 9