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DaMsche Awdien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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48 E. Fabricius.<br />

Obrist Graf Mörner bei uns, als <strong>der</strong> Obristlientenant von<br />

Stockenström mit seiner Schwadron nnd vielen Offizieren von<br />

Anclam kam und berichtete, daß die Franzosen über die Grenze<br />

gegangen wären, dabei einen Lieutenant gefangen nnd einige<br />

Husaren nie<strong>der</strong>gehauen hätten. Die Franzosen blieben indeß<br />

in Anclam, und oft erscholl die Nachricht, daß sie hie und da<br />

im Lande geplün<strong>der</strong>t hätten. Weil sie aber keinen Ernst<br />

machten, wurden wir am Ende ganz sicher, lebten unser altes<br />

Leben und die Kin<strong>der</strong> führten zn Engelswacht den „Wirrwarr"<br />

auf. Aber schon zwei Tage darauf gingen die Franzosen<br />

über die Grenze und drangen bis <strong>Greifswald</strong> vor. Der<br />

Marschall Mortier glaubte ein gutes Frostwetter benutzen<br />

zu müssen, um Stralsund zn überrumpeln.<br />

Den 29. Januar Morgens frühstückte <strong>der</strong> General<br />

Armfeld bei mir mit seinem ganzen Stab. Der Durchmarsch<br />

<strong>der</strong> Schweden dauerte unaufhörlich fort, und um sie schneller<br />

nach Stralsulld zu schaffeu, wurden alle Wagen requirirt.<br />

Armfeld versicherte, die Franzosen würden an dem Tage noch<br />

nicht kommen; darum bewirkte ich eilten Paß für meinen<br />

Wagen nach Stralsund, um Wein, Branntwein, Kaffee, Zucker<br />

:c. zu holen.<br />

Noch aber war die Uhr nicht zwei, als schon die Franzosen<br />

heranrückten, ein heftiges Geplänkel im Dorf war, einige<br />

Chasseurs mit gespanntem Hahn in Haus traten und alles<br />

durchsuchten, ob schwedische Husaren dawären. Wir gaben gerne<br />

Allespreis; doch nahmen diese nichts als etwas Wäsche. Der<br />

eine for<strong>der</strong>te ein Tuch, ich nahm mein Halstuch ab und gab<br />

es ihm. Bald folgte nun die ganze Armee von 12000 Mann.<br />

Alles strömte hinzu. Wir öffneten die Speisekammer, die<br />

dann im Nu geplün<strong>der</strong>t war. Ich hatte nichts an<strong>der</strong>s zn<br />

thun, als den Soldaten Branntwein in ihre Feldflaschen zu<br />

gießen. Solange <strong>der</strong> Franzbranntwein zureichte, erhielten sie<br />

ihn rein, dann aber mit vielem Wasser gemischt. Dabei aber<br />

blieben sie immer bescheiden. Einige Sappenrs mit langen<br />

Bärten for<strong>der</strong>ten Wein; ich gab ihnen einige Bouteillen und

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