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Wissenschaftsrat Empfehlungen und Stellungnahmen 2004 Band II

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terne Einrichtungen (an Universitätsinstitute <strong>und</strong> an eine Contract<br />

Research Organization) für Forschungszwecke vergeben.<br />

Abteilung 7: Pharmakovigilanz<br />

Die Abteilung stützt sich bei ihren Erhebungen im Wesentlichen auf<br />

zwei Instrumente: Spontane Meldungen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />

(UAW) <strong>und</strong> Literaturberichte. Beide Instrumente haben<br />

gravierende Limitierungen bei der Erfassung seltener <strong>und</strong> sehr<br />

seltener Nebenwirkungen. Der Aussagewert des vorhandenen Instrumentariums<br />

könnte noch wesentlich verbessert werden.<br />

Nicht akzeptabel ist, dass die Möglichkeiten der computerunterstützten<br />

Datenerfassung <strong>und</strong> -analyse, die für die Aufgaben der Abteilung<br />

unerlässlich sind, derzeit kaum eingesetzt werden. So ist bislang<br />

keine computergestützte Auswertung der Meldungen über unerwünschte<br />

Arzneimittelwirkungen möglich; die Entwicklung einer neuen<br />

Software ist zwar mittelfristig vorgesehen, aber der Zeitpunkt,<br />

wann mit dieser Arbeit begonnen werden soll, steht bisher nicht fest.<br />

Es sind keine DV-Systeme vorhanden, die eine automatisierte<br />

Trendanalyse der erfassten Meldungen ermöglichen. Es wird zwar<br />

vorgesehen, alle eingehenden UAW-Meldungen zu scannen, jedoch<br />

nicht zu Auswertungs-, sondern lediglich zu Dokumentationszwecken.<br />

Eingehende maschinen geschriebene Meldungen werden mit<br />

unnötigem Zeitaufwand nochmals per Hand in die Erfassungsmaske<br />

des BfArM eingegeben, bei handschriftlichen Meldungen ist keine<br />

OCR-gestützte 16 Transformation möglich. Wegen fehlender Kompatibilität<br />

ist auch nicht geplant, bereits vorhandene oder kurz vor der<br />

Fertigstellung stehende Erfassungssysteme anderer europäischer<br />

Behörden zu übernehmen.<br />

Unverständlich ist auch, dass das BfArM über kein Konzept verfügt,<br />

wie der Datenschatz der UAW-Meldungen externen Forschern zugänglich<br />

gemacht werden könnte (wie dies z. B. im Bereich der Amtlichen<br />

Statistik inzwischen der Fall ist). Von einer solchen externen<br />

Auswertung der Daten könnte das BfArM – <strong>und</strong> die Bevölkerung in<br />

Deutschland – profitieren.<br />

Abteilung 9: Medizinprodukte<br />

Die Abteilung hat bislang keine Möglichkeiten, eigene experimentelle<br />

Arbeiten durchzuführen. Zum Personal gehören überwiegend Pharmazeuten,<br />

Biologen <strong>und</strong> Mediziner, weniger aber Biomedizin-<br />

Techniker, Physiker, Optiker <strong>und</strong> Polymerchemiker, die für wissenschaftliche<br />

Arbeit auf diesem Gebiet notwendig wären. Es sind gut<br />

16<br />

OCR = Optical Character Recognition, ein Computersystem zum Erkennen von<br />

Handschriften.<br />

164

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