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Wissenschaftsrat Empfehlungen und Stellungnahmen 2004 Band II

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Der Abteilung „Editionen“ wird mit den Arbeitsergebnissen der Abteilungen<br />

„Erwerbung, Erschließung, Benutzung“ sowie „Goethenachlass“<br />

eine Fülle von Informationen <strong>und</strong> eine ausgezeichnete Basis für<br />

ihre ehrgeizigen Forschungsarbeiten bereitgestellt. Der historischen<br />

Entwicklung ist es zuzuschreiben, dass ein Schwerpunkt der Arbeiten<br />

des Goethe- <strong>und</strong> Schiller-Archivs auf eigenen wissenschaftlichen<br />

Projekten, vor allem historisch-kritischen Editionen liegt, die üblicherweise<br />

nicht zum Kanon archivarischer Tätigkeiten gehören. Mit den<br />

Editionen wird unbestritten gute Arbeit geleistet. Die entsprechende<br />

Goetheforschung ist in der community international anerkannt.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte an dem Editionsauftrag des Archivs festgehalten<br />

werden. Dass mehrere Editionen in den nächsten Jahren abgeschlossen<br />

werden können (Heine-Säkularausgabe, Herder-Briefe,<br />

Schiller-Nationalausgabe) erleichtert die insgesamt erforderliche<br />

Schwerpunktsetzung mit nahe liegender Konzentration auf den Bereich<br />

der Goethe-Ausgaben. Das Desiderat einer neuen historischkritischen<br />

Goethe-Ausgabe hat auch durch jüngere Studienausgaben<br />

wie die Frankfurter <strong>und</strong> die Münchner Ausgabe nichts von seiner<br />

Dringlichkeit verloren. Für die naturwissenschaftlichen Schriften Goethes<br />

wird eine solche Ausgabe seit langem von der Akademie der<br />

Naturforscher Leopoldina in Halle vorbereitet; für die Tagebücher<br />

wurde sie inzwischen vom Goethe- <strong>und</strong> Schiller-Archiv gut vorangetrieben,<br />

für die Briefe Goethes begonnen, beides durch drittmittelfinanzierte<br />

Stellen gefördert. Auch die besonders aufwändige <strong>und</strong><br />

schwierige historisch-kritische Ausgabe des poetischen Werks könnte<br />

in dem Maße in Angriff genommen werden, in dem das Auslaufen der<br />

anderen Editionen eine entsprechende Umschichtung wissenschaftlicher<br />

Kapazitäten zulässt <strong>und</strong> sich zugleich geeignete Partner aus<br />

den Hochschulen anbieten. Andererseits erfordert das Nebeneinander<br />

mehrerer Großprojekte, die letztlich Teile eines Ganzen sind, die<br />

Erarbeitung eines Gesamtkonzepts <strong>und</strong> eine bessere Abstimmung<br />

der Einzeleditionen untereinander. Die erfolgreich begonnene historisch-kritische<br />

Ausgabe des Werks von Achim von Arnim, die nicht in<br />

gleicher Weise zu den vorgesehenen Schwerpunktbildungen passt,<br />

sollte weitergeführt werden, sofern dies auch künftig überwiegend mit<br />

Partner aus Hochschulen <strong>und</strong> auf der Gr<strong>und</strong>lage von Drittmittelfinanzierungen<br />

geleistet werden kann. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt für alle editorischen<br />

Projekte des Goethe- <strong>und</strong> Schiller-Archivs, dass die Zusammenarbeit<br />

mit Hochschulen <strong>und</strong> die Einwerbung von Drittmitteln verstärkt<br />

gesucht werden sollte.<br />

Die Stärkung der Kompetenz im Bereich der Informationstechnologie<br />

bleibt für die effektive Archivarbeit auch weiterhin eine zentrale Aufgabe.<br />

Dabei ist darauf zu achten, dass die eigen entwickelte Software<br />

nur dort eingesetzt wird, wo für benötigte Funktionen keine anerkann-<br />

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