06.01.2014 Aufrufe

Wissenschaftsrat Empfehlungen und Stellungnahmen 2004 Band II

Wissenschaftsrat Empfehlungen und Stellungnahmen 2004 Band II

Wissenschaftsrat Empfehlungen und Stellungnahmen 2004 Band II

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

eiten der verschiedenen Bauhauskünstler zu geben, oder gar einen<br />

vertiefenden Eindruck zu vermitteln. Überlegungen der Museumsleitung,<br />

mit Blick auf die Kernaufgaben Bezüge zur Weimarer Republik<br />

darzustellen, sind nicht konkretisiert. Das gilt auch in Bezug auf Möglichkeiten<br />

einer Erweiterung am vorhandenen Standort. Eine Verlagerung<br />

der Bauhaus-Sammlung in das Neue Museum könnte in die<br />

Überprüfung des Konzepts mit einbezogen werden.<br />

Herzogin Anna Amalia Bibliothek<br />

Das Konzept der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die sich als Forschungsbibliothek<br />

für Literatur- <strong>und</strong> Kulturgeschichte versteht, ist<br />

überzeugend <strong>und</strong> zeigt mit der geplanten Neuorganisation der<br />

Dienstleistungen, die mit dem Bezug des Neubaus ermöglicht wird,<br />

einen zukunftsträchtigen Weg auf. Mit der vollständigen Konvertierung<br />

der Zettelkataloge der Bestände von 1500 bis 1850, die im Gemeinsamen<br />

Bibliotheksverb<strong>und</strong>, im OPAC (Open Public Access Catalogue)<br />

<strong>und</strong> im Internet recherchiert werden können, sowie dem<br />

Aufbau der Digitalisierung der Fotothek als Dienstleistung für die<br />

gesamte Stiftung, wurde eine bemerkenswerte Leistung erbracht.<br />

Mit der Auswahl der begonnenen <strong>und</strong> geplanten Erschließungen<br />

sowie der Inangriffnahme von Provenienzverzeichnissen wurden<br />

richtige Entscheidungen als Gr<strong>und</strong>lage für die künftige Arbeit getroffen;<br />

andere wichtige Projekte konnten abgeschlossen werden. Bei<br />

den Erwerbungen zur Ergänzung der Bestände wurden trotz rückläufigem<br />

Erwerbungsetat mit Hilfe von Sondermitteln wichtige Lücken<br />

geschlossen. Durch Absprachen mit der Universitätsbibliothek Frankfurt<br />

als DFG-Sondersammelgebietsbibliothek für die Germanistik, die<br />

einen ähnlichen Sammlungsschwerpunkt aufweist, sollten allerdings<br />

größere Überlappungen im Erwerbungsprofil der Herzogin Anna A-<br />

malia Bibliothek mit den Sammlungen in Frankfurt vermieden werden.<br />

Bezüglich der Altbestandsergänzungen sollte gr<strong>und</strong>sätzlich eine Abstimmung<br />

mit den zuständigen Bibliotheken der Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher Drucke erfolgen, d. h. mit der Staats- <strong>und</strong> Universitätsbibliothek<br />

Göttingen für das 18. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> der Stadt- <strong>und</strong> Universitätsbibliothek<br />

Frankfurt für den Zeitraum von 1800 bis 1870.<br />

Die wissenschaftliche Arbeit ist von guter Qualität; davon zeugt auch<br />

der beachtliche Umfang der Einwerbung von Drittmitteln. Die Mitarbeiter<br />

leisten engagierte Arbeit bei der Betreuung der Besucher. Der<br />

Serviceaufwand ist zum Teil erheblich <strong>und</strong> erfordert viel Personal.<br />

Nach Bezug des Neubaus wird eine deutlich höhere Zahl von Benutzern<br />

erwartet. Über den Ausbau der Benutzerkapazitäten für die breite<br />

Öffentlichkeit darf aber die eigentliche Zielgruppe, der quellenorientiert<br />

forschende Wissenschaftler, nicht vernachlässigt werden. Die<br />

Nutzung muss am Konzept einer Forschungsbibliothek orientiert sein.<br />

232

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!