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Wissenschaftsrat Empfehlungen und Stellungnahmen 2004 Band II

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Selektine sind als Adhäsionsliganden entscheidend für die Rekrutierung<br />

von T-Leukozyten in entzündlichen Regionen. Es wird analysiert,<br />

wann T-Lymphozyten die entsprechenden Selektin-Liganden<br />

synthetisieren <strong>und</strong> welche Bedeutung diese Rezeptoren für die Pathophysiologie<br />

<strong>und</strong> das Homing von Effektor- <strong>und</strong> regulatorischen T-<br />

Zellen haben. Die Gruppe hat weiter das Integrin αEβ7 als Marker für<br />

bestimmte regulatorische Th-Lymphozyten identifiziert. Zellen dieses<br />

Typs scheinen als regulatorische Effektorzellen bei Immunantworten<br />

gebildet zu werden, im Gegensatz zu anderen, die als „zentrale” Regulatoren<br />

aus dem Thymus kommen. Bei der Bildung der peripheren<br />

Toleranz könnte die Leber eine große Rolle spielen, wie erste Ergebnisse<br />

der Gruppe nahe legen.<br />

5. Arbeitsgruppe Humorale Immunologie<br />

Die Arbeitsgruppe untersucht die Biologie von Plasmazellen. Ausgangspunkt<br />

ist ihre Beobachtung, dass Antikörper-sezernierende<br />

Plasmazellen im Knochenmark lange überleben können <strong>und</strong> als langlebige<br />

Plasmazellen das protektive humorale Gedächtnis tragen. In<br />

Mausmodellen wird die Regulation der Plasmazellhomeostase in<br />

protektiven <strong>und</strong> autoreaktiven Immunreaktionen untersucht. In Zusammenarbeit<br />

mit einer Gruppe an der Charité werden humane<br />

Plasmazellen aus verschiedenen Geweben untersucht. Die Gruppe<br />

hat gezeigt, dass die Chemokinrezeptoren CXCR3 <strong>und</strong> CXCR4 den<br />

Plasmazellen eine Migration in Knochenmark <strong>und</strong> entzündetes Gewebe<br />

ermöglichen. Dort hängt das Überleben dann von Faktoren<br />

ihrer Umgebung ab, die zurzeit definiert werden. Bisher wurden als<br />

Überlebensfaktoren identifiziert: IL-5, IL-6, TNF-alpha, SDF-1 <strong>und</strong><br />

Liganden für CD44 (Hyaluronsäure).<br />

6. Arbeitsgruppe Immungenetik (bis September 2003)<br />

Diese Forschungsgruppe klärt genetische Assoziationen bei rheumatoider<br />

Arthritis <strong>und</strong> Arthrose, insbesondere Polymorphismen der<br />

MHC-Antigenpräsentation <strong>und</strong> der Zytokinexpression. Bei rheumatoider<br />

Arthritis kommt es zu einer systemischen Verschiebung des<br />

Gleichgewichts in Richtung auf proinflammatorische Th1 Lymphozyten.<br />

Die Gruppe untersucht, ob diese Verschiebung durch Interaktion<br />

der „rheumatischen” Th1 Lymphozyten mit den Antigenpräsentierenden<br />

Zellen nachfolgender Immunreaktionen bewirkt wird.<br />

Bei der Arthrose hat die Gruppe erstmals einen Zusammenhang mit<br />

Polymorphismen für Zytokingene <strong>und</strong> MHC Gene beschrieben, möglicherweise<br />

ein Hinweis auf eine immunologisch-entzündliche Komponente<br />

bei diesem bisher als degenerative Erkrankung eingestuften<br />

Rheuma.<br />

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