Wissenschaftsrat Empfehlungen und Stellungnahmen 2004 Band II

von der FOM restriktiver gehandhabt werden. Die Hochschule sollte
diesbezüglich einfache und transparente, aber konsequent an Kriterien
der Ausbildungsqualität orientierte Verfahren und Standards
entwickeln, um insbesondere bei ihren Weiterbildungsstudiengängen
nicht den Eindruck aufkommen zu lassen, den Erwerb eines (zweiten)
Hochschulgrades durch Anrechnung vorgängiger Qualifikationen
mit möglichst geringem Zeit- und Arbeitsaufwand vereinfachen zu
wollen.
Der Wissenschaftsrat weist in diesem Zusammenhang darauf hin,
dass die gewählten Studiengangs- und Abschlussbezeichnungen in
den Studiengängen der Wirtschaftsinformatik (Dipl. Informatiker/in
FH) als problematisch anzusehen sind. Das Curriculum des Studiengangs
Wirtschaftsinformatik basiert zu lediglich 50 % auf spezifischen
Fachinhalten der Wirtschaftsinformatik, so dass die Verleihung des
Grades eines Diplom-Informatikers nicht gerechtfertigt ist. Erschwerend
tritt hinzu, dass die FOM diese - nach Auffassung des Wissenschaftsrates
irreführende - Abschlussbezeichnung auf der Grundlage
eines lediglich viersemestrigen Weiterbildungsstudiengangs mit eher
vagen fachlich Zulassungsvoraussetzungen auch an bisher nicht
einschlägig Vorqualifizierte wie z.B. Absolventen eines betriebswirtschaftlichen
Hochschulstudiengangs verleihen kann.
Der Wissenschaftsrat fordert Land und Hochschule daher dazu auf,
die Studiengangsbezeichnungen und verliehenen Abschlussgerade
in Übereinstimmung mit den inhaltlichen Schwerpunktsetzungen der
Curricula zu verändern. Er weist ferner darauf hin, dass die Verleihung
eines Abschlussgrades vom Typ ‚Bachelor’ mit der Zusatzbezeichnung
‚honours’ (an der FOM: Bachelor honours in IT Engineering
und in International Management) nach deutschem Hochschulrecht
sowie entsprechenden Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz
KMK nicht vorgesehen ist.
Zu den Fernstudienangeboten nach dem „Drei-Säulen-Modell“
Wenngleich das Verfahren der institutionellen Akkreditierung keine
detaillierte Begutachtung einzelner Studiengänge vorsieht und somit
auch keine vollständige Überprüfung der von der FOM für ihre Fernstudienangebote
nach dem ‚Drei-Säulen-Modell’ entwickelten Studienmaterialien
vorgenommen wurde, erachtet der Wissenschaftsrat
es im Sinne einer umfassenden und standortübergreifenden Würdigung
der Ausbildungsqualität als erforderlich, zum Fernstudienkonzept
der Hochschule gesondert Stellung zu nehmen. Er nimmt insofern
Bezug auf die von der Hochschule vorgelegten Bescheide der
FIBAA Akkreditierung der Diplom-Fernstudiengänge Wirtschaft und
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