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Wissenschaftsrat Empfehlungen und Stellungnahmen 2004 Band II

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− ausreichende epidemiologische Kompetenz zur Beurteilung der<br />

verfügbaren Erkenntnisquellen im Institut geschaffen wird (vgl. S.<br />

50 f, Empfehlung zur Einrichtung eines Querschnittsbereichs Biometrie,<br />

Biostatistik <strong>und</strong> Epidemiologie);<br />

− die vorhandenen Daten wie bei anderen Zulassungsbehörden<br />

systematisch mit IT-Unterstützung auf so genannte Signale untersucht<br />

werden;<br />

− durch eigene epidemiologische Forschung wichtige Basisrisiken<br />

der deutschen Bevölkerung systematisch erhoben werden, um<br />

f<strong>und</strong>ierte Aussagen zur Kausalität von gemeldeten Ereignisse <strong>und</strong><br />

zum Nutzen-Risiko-Verhältnis von Produkten treffen zu können;<br />

− ein methodologisches Instrumentarium (Methode der Nutzen-Risiko-Abwägung)<br />

zur hinreichend validen Schätzung des so<br />

genannten Underreporting entwickelt wird; dies würde die Möglichkeiten<br />

zur Schätzung der Inzidenz von unerwünschten Arzneimittelwirkungen<br />

wesentlich verbessern <strong>und</strong> damit die Basis zur Erfüllung<br />

des gesetzlichen Auftrags legen. Der <strong>Wissenschaftsrat</strong><br />

empfiehlt, auf diesem Gebiet eine partielle <strong>und</strong> forschungsorientierte<br />

Kooperation mit der Abteilung 9 (Medizinprodukte) einzugehen,<br />

die sich ebenfalls mit ähnlich gelagerten Fragen des Risikomanagements<br />

beschäftigt. Außerdem sollte intensiv mit dem empfohlenen<br />

Querschnittsbereich Biometrie, Biostatistik <strong>und</strong> Epidemiologie<br />

kooperiert werden.<br />

Eine zeitnahe <strong>und</strong> zuverlässige Bewertung einer zunehmenden Anzahl<br />

von national <strong>und</strong> international auftretenden Nebenwirkungsmeldungen<br />

ist mit den derzeit im BfArM eingesetzten Methoden nicht<br />

möglich. Zudem ist der überproportionale Einsatz menschlicher Arbeitskraft<br />

für die Übertragung in das Phamakovigilanz-Informationssystem<br />

nicht effizient. Das BfArM muss hier dringend Abhilfe<br />

schaffen. Angesichts der zunehmenden Europäisierung ist abzusehen,<br />

dass ein Datenaustausch zwischen den verschiedenen europäischen<br />

Medical Agencies unabdingbar wird; daher sollte das BfArM<br />

nicht eine zeit- <strong>und</strong> kostenaufwändige eigene Software entwickeln,<br />

sondern auf bestehende Entwicklungen anderer Einrichtungen zurückgreifen<br />

(zur IT-Ausstattung siehe B.<strong>II</strong>. Zu Organisation <strong>und</strong> Ausstattung).<br />

Voraussetzung hierfür ist die Herstellung von Kompatibilität.<br />

Abteilung 9: Medizinprodukte<br />

Ohne das geltende System der Zulassung <strong>und</strong> des Risikomanagements<br />

im Medizinproduktegesetz bewerten zu wollen, muss in<br />

Deutschland die Kompetenz der Risikobewertung in Bezug auf Medizinprodukte<br />

dringend gestärkt werden. Das BfArM sollte seine dies-<br />

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