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Wissenschaftsrat Empfehlungen und Stellungnahmen 2004 Band II

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Als großes Problem für die Struktur <strong>und</strong> die Arbeit der Stiftung ist die<br />

Versäulung der Einrichtungen infolge eines bislang fehlenden übergreifenden<br />

Konzepts <strong>und</strong> der fehlenden Kommunikation zu sehen.<br />

Ursachen hierfür sind die noch nicht erreichte Konsolidierung der<br />

Stiftung als Rechtsnachfolgerin der alten Einrichtung „Nationale Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur“ der<br />

DDR <strong>und</strong> die noch zu meisternde große Aufgabe der Zusammenführung<br />

der Kunstsammlungen mit der Stiftung. Bisher ist es noch nicht<br />

gelungen, einen einheitlichen Rahmen mit einer gemeinsamen Perspektive<br />

für die Einrichtungen der Stiftung zu definieren. Auch der<br />

Querschnittsbereich Forschung <strong>und</strong> Bildung, nach der Fusion hervorgegangen<br />

aus dem Bereich Forschungsförderung <strong>und</strong> -organisation,<br />

dessen Aufgabe es ursprünglich sein sollte, in einem integrativen<br />

Ansatz kulturgeschichtliche Forschungsvorhaben für die Stiftung insgesamt<br />

zu bearbeiten <strong>und</strong> die Versäulung der Direktionen aufzubrechen,<br />

hat dazu bisher nicht nur nicht beigetragen, sondern eher zu<br />

einer Verfestigung geführt.<br />

Inzwischen haben der Präsident <strong>und</strong> das Direktorium sich mit den<br />

Gr<strong>und</strong>sätzen, die für künftige Entscheidungen der Stiftungsarbeit<br />

maßgebend sein sollen, auf bestimmte Kernaufgaben verständigt.<br />

Sie bedürfen noch der Zustimmung durch den Stiftungsrat. Danach<br />

wird der Arbeitsauftrag der Stiftung bezogen auf Weimar als historischem<br />

Ort <strong>und</strong> Weimar als kultureller Aufgabe von nationaler Bedeutung,<br />

d. h. im Kern auf Objekte, die durch das UNESCO-Weltkulturerbe<br />

definiert sind. Für die Liegenschaften außerhalb des Kernbereichs<br />

7 plant die Stiftung eine Übernahme <strong>und</strong> Betreuung durch private<br />

Einrichtungen, wie der Goethe-Gesellschaft. Die museale Verantwortung<br />

für diese Baudenkmäler <strong>und</strong> Gedächtnisstätten soll aber<br />

weiterhin in der Verantwortung der Stiftung bleiben. Inhaltlich soll sich<br />

die Stiftungsarbeit einerseits auf die Weimarer Klassik <strong>und</strong> die Goethezeit<br />

beziehen, andererseits auf die Moderne - wie sie in Weimar<br />

an der Wende des 19. zum 20. Jahrh<strong>und</strong>erts zum Durchbruch gelangt<br />

- mit den Eckpunkten Nietzsches Tod <strong>und</strong> Vertreibung des<br />

Bauhauses. Beide Kernaufgaben werden als komplementär angesehen<br />

<strong>und</strong> machen die Einzigartigkeit Weimars aus.<br />

Mit der Beschränkung auf die beiden Kernbereiche sowie den Bildungsauftrag,<br />

Weimar zu einem Ort vielfältiger Vermittlungsarbeit zu<br />

machen, wird noch kein inhaltlich gefülltes, Institutionen übergreifendes<br />

Konzept vorgelegt, das der Einmaligkeit dieser Kultureinrichtung<br />

Rechnung tragen könnte. Aufgabe der nächsten Zeit muss es sein,<br />

7<br />

Kirms-Krackow-Haus, Liszt-Haus, Dornburger Schlösser, Haus Stützerbach, Schillermuseum<br />

in Bauerbach sowie weitere Bauten <strong>und</strong> Gärten in der Umgebung Weimars.<br />

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