Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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Anpassung der Senderate an den aktuellen Netzzustand vornimmt <strong>und</strong> damit die Verkehrscharakteristik<br />
nachhaltig verändert.<br />
• Das <strong>für</strong> die Leistungsbewertung relevante Systemverhalten ist als zunehmend komplex einzustufen,<br />
insbesondere wenn es um die Untersuchung von Verkehrsmanagement-Mechanismen<br />
geht. Dies gilt auch im Hinblick auf die in dieser Arbeit betrachteten<br />
Puffermanagement- <strong>und</strong> Scheduling-Mechanismen, die sich durch eine Vielzahl von Parametern<br />
<strong>und</strong> Optionen auszeichnen. Das Problem der Systemkomplexität verschärft sich<br />
weiter, wenn anstelle einzelner Netzknoten ein komplettes Netz betrachtet wird, um Endezu-Ende-Leistungsmaße<br />
zu bestimmen.<br />
Die beiden genannten Punkte stellen allerdings auch in Bezug auf eine simulative Betrachtung<br />
eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. Langzeitabhängigkeiten haben negative<br />
Auswirkungen in Bezug auf die statistische Aussagesicherheit. Zunächst gilt, dass in Abhängigkeit<br />
vom Hurst-Parameter H als Maß <strong>für</strong> den Grad der Selbstähnlichkeit sehr viel länger<br />
simuliert werden muss als in einem Szenario mit nicht selbstähnlichem Verkehr. Wird die gängige<br />
Teiltestmethode (batch means) [171] angewandt, die auch der in dieser Arbeit eingesetzten<br />
Simulationsumgebung [34] zugr<strong>und</strong>e liegt, <strong>und</strong> will man z. B. die Standardabweichung der<br />
Teiltestergebnisse um den Faktor 10 reduzieren, muss im Fall von Verkehr ohne Langzeitabhängigkeiten<br />
die Simulationsdauer um den Faktor 100 verlängert werden. Liegt hingegen<br />
selbstähnlicher Verkehr vor, ist eine Verlängerung der Simulationsdauer um den Faktor<br />
10 1 1 H<br />
⁄ ( – ) (bei stark selbstähnlichem Verkehr mit H = 0.9 also um den Faktor 10 10 ) erforderlich,<br />
um eine entsprechende Verringerung der Standardabweichung zu erreichen.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass im Fall von selbstähnlichem Verkehr durch die verhältnismäßig<br />
starke Korrelation der Teiltests eine wesentliche Voraussetzung <strong>für</strong> den Einsatz des im<br />
Zusammenhang mit der Teiltestmethode üblichen statistischen Verfahrens zur Angabe von<br />
Vertrauensintervallen, welches auf der Anwendung der Student-t-Verteilung beruht, nicht<br />
erfüllt ist. Wendet man dieses Verfahren trotzdem an, erhält man zu kleine Vertrauensintervalle.<br />
In vielen Forschungsbeiträgen, die sich mit Leistungsuntersuchungen in IP-Netzen beschäftigen,<br />
ist zu beobachten, dass die durch die Selbstähnlichkeit induzierten Probleme umgangen<br />
werden, indem auf stationäre Simulationen verzichtet wird <strong>und</strong> statt dessen die gemessenen<br />
Werte über der Simulationszeit aufgetragen werden. Während solche Traces durchaus ihre<br />
Berechtigung haben, wenn es um die Untersuchung von transientem oder Kurzzeitverhalten<br />
geht, wird dadurch die Ableitung von allgemeingültigen Aussagen über das langfristige Verhalten<br />
meist nur erschwert.<br />
Auch die große Komplexität des untersuchten Systems, wie sie bei der Leistungsbewertung im<br />
Kontext IP-basierter Netze vorherrscht, wirkt sich auf die Methode der Simulation aus. So<br />
kommt man z. B. nicht umhin, gewisse Teile des TCP-Protokolls nachzuimplementieren, will