25.01.2014 Aufrufe

Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

– 78 –<br />

Anpassung der Senderate an den aktuellen Netzzustand vornimmt <strong>und</strong> damit die Verkehrscharakteristik<br />

nachhaltig verändert.<br />

• Das <strong>für</strong> die Leistungsbewertung relevante Systemverhalten ist als zunehmend komplex einzustufen,<br />

insbesondere wenn es um die Untersuchung von Verkehrsmanagement-Mechanismen<br />

geht. Dies gilt auch im Hinblick auf die in dieser Arbeit betrachteten<br />

Puffermanagement- <strong>und</strong> Scheduling-Mechanismen, die sich durch eine Vielzahl von Parametern<br />

<strong>und</strong> Optionen auszeichnen. Das Problem der Systemkomplexität verschärft sich<br />

weiter, wenn anstelle einzelner Netzknoten ein komplettes Netz betrachtet wird, um Endezu-Ende-Leistungsmaße<br />

zu bestimmen.<br />

Die beiden genannten Punkte stellen allerdings auch in Bezug auf eine simulative Betrachtung<br />

eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. Langzeitabhängigkeiten haben negative<br />

Auswirkungen in Bezug auf die statistische Aussagesicherheit. Zunächst gilt, dass in Abhängigkeit<br />

vom Hurst-Parameter H als Maß <strong>für</strong> den Grad der Selbstähnlichkeit sehr viel länger<br />

simuliert werden muss als in einem Szenario mit nicht selbstähnlichem Verkehr. Wird die gängige<br />

Teiltestmethode (batch means) [171] angewandt, die auch der in dieser Arbeit eingesetzten<br />

Simulationsumgebung [34] zugr<strong>und</strong>e liegt, <strong>und</strong> will man z. B. die Standardabweichung der<br />

Teiltestergebnisse um den Faktor 10 reduzieren, muss im Fall von Verkehr ohne Langzeitabhängigkeiten<br />

die Simulationsdauer um den Faktor 100 verlängert werden. Liegt hingegen<br />

selbstähnlicher Verkehr vor, ist eine Verlängerung der Simulationsdauer um den Faktor<br />

10 1 1 H<br />

⁄ ( – ) (bei stark selbstähnlichem Verkehr mit H = 0.9 also um den Faktor 10 10 ) erforderlich,<br />

um eine entsprechende Verringerung der Standardabweichung zu erreichen.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass im Fall von selbstähnlichem Verkehr durch die verhältnismäßig<br />

starke Korrelation der Teiltests eine wesentliche Voraussetzung <strong>für</strong> den Einsatz des im<br />

Zusammenhang mit der Teiltestmethode üblichen statistischen Verfahrens zur Angabe von<br />

Vertrauensintervallen, welches auf der Anwendung der Student-t-Verteilung beruht, nicht<br />

erfüllt ist. Wendet man dieses Verfahren trotzdem an, erhält man zu kleine Vertrauensintervalle.<br />

In vielen Forschungsbeiträgen, die sich mit Leistungsuntersuchungen in IP-Netzen beschäftigen,<br />

ist zu beobachten, dass die durch die Selbstähnlichkeit induzierten Probleme umgangen<br />

werden, indem auf stationäre Simulationen verzichtet wird <strong>und</strong> statt dessen die gemessenen<br />

Werte über der Simulationszeit aufgetragen werden. Während solche Traces durchaus ihre<br />

Berechtigung haben, wenn es um die Untersuchung von transientem oder Kurzzeitverhalten<br />

geht, wird dadurch die Ableitung von allgemeingültigen Aussagen über das langfristige Verhalten<br />

meist nur erschwert.<br />

Auch die große Komplexität des untersuchten Systems, wie sie bei der Leistungsbewertung im<br />

Kontext IP-basierter Netze vorherrscht, wirkt sich auf die Methode der Simulation aus. So<br />

kommt man z. B. nicht umhin, gewisse Teile des TCP-Protokolls nachzuimplementieren, will

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!