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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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3.2.4 Verwaltung von Netzressourcen<br />

Bei der in diesem Abschnitt behandelten Netzressourcenverwaltung (network resource management)<br />

geht es hauptsächlich um die Verwaltung von Bandbreite auf Verbindungsabschnitten.<br />

Sie unterscheidet sich von der in Anschnitt 3.2.1.1 vorgestellten Art der Bandbreitenverwaltung<br />

durch die Betrachtung der Verbindungsebene 6 anstelle der Paketebene. Gleichzeitig<br />

sind in der Regel mehrere Netzknoten betroffen, wodurch die Verbindung zur Verkehrslenkung<br />

hergestellt wird.<br />

Netzressourcenmanagement ist eng verknüpft mit der Verbindungsannahmesteuerung (siehe<br />

Abschnitt 3.2.3) im Fall von mehreren Klassen, wobei es sich dabei um Dienstgüteklassen oder<br />

um andere Formen von Aggregaten handeln kann (siehe Abschnitt 3.1.5). Im Wesentlichen<br />

geht es darum, die auf den Verbindungsleitungen zur Verfügung stehende Bandbreite so aufzuteilen,<br />

dass einerseits die Dienstgüteanforderungen auf der Paketebene (z. B. Paketverlustwahrscheinlichkeiten)<br />

eingehalten werden <strong>und</strong> andererseits die Leistung auf der Verbindungsebene,<br />

ausgedrückt durch die Blockierwahrscheinlichkeit, bestimmten Kriterien genügt. Bei<br />

der Formulierung dieser Kriterien steht wieder das gesamte Spektrum von Garantien (siehe<br />

Abschnitt 3.1.4) zur Auswahl, von der Gleichberechtigung aller Klassen auf der Verbindungsebene<br />

als Ziel über eine proportionale Abstufung von Blockierungswahrscheinlichkeiten bis<br />

hin zu festen Obergrenzen <strong>für</strong> die Blockierung in einzelnen Klassen. Die Umsetzung der Kriterien<br />

erfolgt jedoch nicht auf direktem Weg, sondern durch eine – möglicherweise dynamische<br />

– Zuweisung von Bandbreiteanteilen (bandwidth allocation), wo<strong>für</strong> verschiedene Verfahren<br />

existieren.<br />

Eine einfache Strategie stellt die gemeinsame Nutzung (complete sharing) der gesamten Bandbreite<br />

dar, die dann allen Klassen gleichberechtigt zur Verfügung steht. Auf die resultierenden<br />

Blockierungswahrscheinlichkeiten, die in diesem Fall in Klassen mit strengeren Dienstgüteanforderungen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich höher ausfallen, kann kein Einfluss genommen werden [148].<br />

Dem gegenüber steht die komplette Partitionierung (complete partitioning) der zur Verfügung<br />

stehenden Bandbreite. Dabei erfolgt eine feste Zuweisung von Anteilen an der Gesamtbandbreite<br />

an die einzelnen Klassen. Hat eine Klasse ihren Bandbreiteanteil ausgeschöpft, müssen<br />

weitere Verbindungen abgewiesen werden; der Effekt des statistisches Multiplexens zwischen<br />

Klassen bleibt also ungenutzt. Derartige Verfahren sind eng an Strategien zur Reservierung<br />

von Verbindungsleitungen (trunk reservation) in Netzen mit Durchschaltevermittlung angelehnt.<br />

Eine hybride Form des Bandbreitenmanagements ist die teilweise gemeinsame Nutzung<br />

(partial sharing), bei der wie im Fall der kompletten Partitionierung gewisse Bandbreiteanteile<br />

exklusiv <strong>für</strong> die einzelnen Klassen reserviert sind, daneben aber auch noch ein Bandbreitean-<br />

6 Zum Verbindungsbegriff in IP-Netzen siehe die entsprechenden Anmerkungen in Abschnitt 3.2.3.

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