Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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• Der Auf- <strong>und</strong> Abbau von TCP-Verbindungen mit Hilfe von Steuerpaketen sowie die TCP-<br />
Verbindungssteuerung, d. h. die Überwachung des Verbindungsauf- <strong>und</strong> abbaus durch<br />
Zustandsautomaten auf der Sender- <strong>und</strong> Empfängerseite, werden nicht modelliert. Dieser<br />
Verzicht ist gerechtfertigt, solange sowohl bei der Modellierung der Anwendungsebene<br />
(siehe Abschnitte 4.2.2.2 <strong>und</strong> 4.2.2.3) als auch in Bezug auf die Leistungsmetriken (siehe<br />
Abschnitt 4.3.2) die Betrachtung der Datenübertragungsphase im Vordergr<strong>und</strong> steht.<br />
• Auf die Modellierung von Betriebssystemeigenschaften, wie z. B. eine Beschränkung des<br />
Sendepuffers oder nicht verschwindende Einschreib- <strong>und</strong> Auslesezeiten bei Sende- <strong>und</strong><br />
Empfangspuffern, wird verzichtet, um eine Konzentration auf TCP-Eigenschaften zu<br />
erleichtern. Ein Modell, das solche Eigenschaften berücksichtigt, wurde in [116] entworfen.<br />
• Mechanismen wie Persistence Timer oder Keep-Alive Timer, die nur in speziellen, hier nicht<br />
relevanten Situationen zum Tragen kommen [259], werden im Modell nicht berücksichtigt.<br />
• Zahlreiche Optionen <strong>und</strong> Erweiterungen, die experimentelle TCP-Implementierungen teilweise<br />
bieten, z. B. die Verwendung von expliziter Überlastanzeige (explicit congestion notification,<br />
ECN) oder von Zeitstempeln zur Messung der Umlaufzeit (ro<strong>und</strong> trip time, RTT),<br />
werden im hier eingesetzten TCP-Modell nicht berücksichtigt.<br />
Trotz dieser Einschränkungen stehen bei der Modellierung von TCP noch eine Reihe von<br />
Optionen zur Auswahl, die z. T. einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Ergebnisse von Leistungsuntersuchungen<br />
haben.<br />
Modellierung der Flusssteuerung<br />
In Simulationswerkzeugen ist häufig eine paketorientierte TCP-Flusssteuerung implementiert,<br />
d. h. es wird angenommen, dass Pakete eine feste Länge entsprechend der maximalen<br />
Segmentgröße (maximum segment size, MSS) haben <strong>und</strong> jedes Paket durch eine Sequenznummer<br />
gekennzeichnet ist. Demgegenüber arbeitet die Flusssteuerung in realen Implementierungen<br />
byteorientiert, wodurch Paketlängen auch kleiner als<br />
nicht unbedingt Vielfache von<br />
Modell.<br />
L MSS<br />
L MSS<br />
L MSS<br />
sein können <strong>und</strong> Fenstergrößen<br />
sein müssen. Letzteres gilt auch <strong>für</strong> das hier verwendete<br />
Überlaststeuerungs-Algorithmen<br />
Um Überlast zu vermeiden oder auf eine Überlastsituation zu reagieren, stehen auf der TCP-<br />
Senderseite Algorithmen bereit, die am Beginn der Übertragung, nach einem Timeout sowie<br />
nach Paketverlusten die Größe des Sendefensters begrenzen. Die Realisierung erfolgt mit Hilfe<br />
des Überlastfensters (congestion window, CWnd), dessen Größe mit<br />
bezeichnet werden<br />
soll. Die Größe des Sendefensters W bestimmt sich aus dem Minimum von <strong>und</strong> der<br />
W R<br />
Größe des vom Empfänger mitgeteilten Fensters (receiver advertised window, RWnd).<br />
W C<br />
W C