Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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6.2 Differenzierung von elastischem Verkehr<br />
Wie in Kapitel 5 beschrieben, ist WEDD nicht nur geeignet, um Echtzeitverkehr entsprechend<br />
seiner Verzögerungsanforderungen unterschiedlich zu behandeln, sondern es ermöglicht auch<br />
eine Differenzierung von elastischem, d. h. TCP-basiertem Verkehr. In diesem Abschnitt werden<br />
Untersuchungen vorgenommen, die nur Verkehr auf der Basis von TCP berücksichtigen<br />
<strong>und</strong> auf dem nachfolgend beschriebenen Modell beruhen. Ergebnisse werden <strong>für</strong> den Fall<br />
ungesättigter TCP-Quellen sowie <strong>für</strong> Szenarien mit dynamischem TCP-Verkehr präsentiert.<br />
6.2.1 Modell<br />
Das Systemmodell <strong>für</strong> die Untersuchungen mit elastischem Verkehr ist in Bild 6.26 dargestellt.<br />
Je nach TCP-Modell (siehe Abschnitt 4.2.2) wird von einer statischen oder dynamischen<br />
Anzahl von TCP-Verbindungen ausgegangen, die im Modell jeweils durch eine Sender- <strong>und</strong><br />
eine Empfängerkomponente realisiert werden. Es wird angenommen, dass jeder TCP-Sender<br />
<strong>und</strong> -Empfänger durch je einen Zugangslink an das Netz angeschlossen ist, der durch eine<br />
Bedieneinheit mit konstanter Bedienrate <strong>und</strong> FIFO-Bearbeitungsdisziplin sowie eine DT-Warteschlange<br />
modelliert wird. Das Netz selbst wird im Wesentlichen durch einen Engpasslink auf<br />
dem Hinkanal (TCP-Datenpakete vom Sender zum Empfänger) repräsentiert. Dieser wird im<br />
Modell durch eine Bedieneinheit mit konstanter Bedienrate C <strong>und</strong> einen Puffer mit Gesamtkapazität<br />
S wiedergegeben. Bei Pufferung <strong>und</strong> Bedienung werden hier mehrere Klassen unterschieden,<br />
denen jeweils eine logische Warteschlange zugeordnet ist. Die Abarbeitung erfolgt<br />
mit Hilfe der WEDD-Strategie. Hinzu kommen noch jeweils als Infinite Server modellierte<br />
konstante Verzögerungskomponenten auf dem Hinkanal (Datenpakete vom Sender zum Empfänger)<br />
<strong>und</strong> dem Rückkanal (TCP-Quittungen vom Empfänger zum Sender), mit denen insbesondere<br />
Signallaufzeiten, aber auch Verzögerungen in den Endgeräten berücksichtigt werden.<br />
In den nachfolgenden Untersuchungen werden sowohl die Bedienrate C des Engpasslinks als<br />
auch die dort vorhandene Puffergröße S variiert. Die Bedienrate auf dem empfangsseitigen<br />
Zugangslink wird mit R max bezeichnet <strong>und</strong> stellt einen Parameter dar, dessen Wert i. Allg.<br />
deutlich kleiner ist als die Rate auf dem Engpasslink. Für den sendeseitigen Zugangslink wird<br />
hingegen angenommen, dass die Rate der auf dem Engpasslink entspricht. Damit ist die<br />
Beschränkung der Bandbreite auf der Sendeseite gegenüber der auf der Empfangsseite vernachlässigbar,<br />
wodurch reale Szenarien, bei denen ein Server mit breitbandiger Netzanbindung<br />
als Sender <strong>und</strong> ein Client mit relativ schmalbandigem Netzzugang als Empfänger fungieren,<br />
angemessen wiedergegeben werden. Ein komplettes Weglassen der Komponente <strong>für</strong> den sendeseitigen<br />
Zugang könnte allerdings zu ungewollten Effekten führen, da die Wahrscheinlichkeit<br />
<strong>für</strong> den Verlust unmittelbar aufeinander folgend gesendeter Pakete deutlich ansteigen<br />
würde. Für beide Zugangslinks wird eine konstante Puffergröße von S S = S E = 100 000 Byte